Lemgo. Der Landesverbandes Lippe hat in der gestrigen Sitzung der Verbandsversammlung den Entwurf der Haushaltssatzung 2023 eingebracht. Neu aufgenommen sind in diesem Haushaltsplan erstmals die Abschreibungen gemäß Planeröffnungsbilanz. Unter Berücksichtigung dieses Effektes liegt der Haushalt nahezu im Plan, der durch das Zukunftskonzept zur Konsolidierung vorgegeben ist.
„Auch in diesem Jahr gilt die Prognose, dass wir im Konsolidierungszeitraum die ‚schwarze Null‘ erreichen. Und wir gehen auch davon aus, dass wir das Verfahren zur Eröffnungsbilanz zum 31. Dezember 2023 endgültig abschließen können,“ erläuterte Verbandskämmerer Marcos Canosa.
Zum noch vorhandenen Defizit 2023 tragen insbesondere starke Personalkostensteigerungen (+406.000 Euro) und gestiegene Sach- und Energiekosten (+540.000 Euro) bei. „Wir konnten mit überdurchschnittlichen Ertragsentwicklungen und Budgetreduzierungen in einzelnen Bereichen erfolgreich gegensteuern“, betonte Canosa. Positiv zum Ergebnis 2023 beitragen werden eine Neuvereinbarung zur landschaftlichen Kulturpflege mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) (+2,0 Mio. Euro) sowie Mehreinnahmen u.a. in den Bereichen Holzverkauf (+510.000 Euro), Mieten (+350.000 Euro) und Erbbauzinsen (+182.000 Euro). „Dies sind bereits die ersten Effekte aus der Umsetzung unseres Zukunftskonzepts, die unsere Erwartungshaltung deutlich übertrafen“ freute sich Canosa.
Zukunftskonzept liegt im Plan
Der Vermögensverzehr ist mit dem Haushaltsplan 2023 somit noch nicht gestoppt: „Zur Sicherung der Liquidität werden wir – wie geplant – Finanzanlagen veräußern und letztmalig auch Liquiditätskredite in Anspruch nehmen“, erläuterte Canosa. „Größtenteils werden wir diese Mittel jedoch für die Realisierung von Windkraftprojekten einsetzen, so wie im Zukunftskonzept vorgesehen.“
Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast zeigte sich mit dem aktuellen Stand der Haushaltskonsolidierung zufrieden: „Die Genehmigung unseres Haushalts 2022 mit dem Zukunftskonzept, die uns erfreulicherweise noch im Dezember 2022 erreicht hat, war für uns eine ermutigende Bestätigung seitens unserer Aufsicht, dem NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. Damit liegen wir beim Zukunftskonzept auch 2023 im Plan.“
Der Haushaltsplan 2023 weist Erträge in Höhe von 25,43 Mio. Euro auf und Aufwendungen in Höhe von 29 Mio. Euro. Die Investitionen des Landesverbandes belaufen sich 2023 auf rund 15,8 Mio. Euro. „Hier sind vor allem die Erlebniswelt und der Erlebnispark am Hermannsdenkmal als große Infrastrukturprojekte zum Wohle Lippes zu nennen. Die Bauarbeiten werden im Frühjahr beginnen“, hob Düning-Gast hervor. Weitere Projekte sind die Fertigstellung des Smart Wood Centers OWL in der Domäne Schloss Brake und Umbauten bzw. Ertüchtigungen in diversen Gebäuden. „Auch für unsere Teichanlagen – wie beispielsweise den Norderteich – sehen wir 2023 und in den Folgejahren insgesamt 7-stellige Investitionssummen vor“, betonte Düning-Gast.
„Zukunftsweisend sind zudem die Investitionen in Windkraft, sie schlagen ab 2023 mit 4 Mio. Euro jährlich zu Buche. Sie werden helfen, in der Region die Abhängigkeit von unsicheren Energieformen zu verringern“, so Canosa.