Bad Salzuflen. Einst zog es mondäne Kurgäste in die pompöse Immobilie mit ihrer palastartigen, säulendurchwirkten Architektur.
Doch heutzutage herrscht im altehrwürdigen Kurhaus, das als Vorzeigebau der Stadt Bad Salzuflen in den großzügigen Grünanlagen des Kur- und Landschaftsparks gelegen ist, seit gut zwei Jahren ein „bedauernswerter Leerstand aufgrund von Brandschutzauflagen, die mit der aktuellen Gebäudesubstanz nicht mehr zu vereinbaren sind“, erklärte Bürgermeister Dirk Tolkemitt bei einem Pressegespräch in den Räumlichkeiten der Konzerthalle. Doch die Vision, den Repräsentationsbau der Kurstadt zu revitalisieren – auch um das ortsprägende Gebäude, das kürzlich seinen 123. Geburtstag hatte, in ein modernes und zeitgemäßes Tagungs- und Kongresszentrum weiterzuentwickeln – ist real geworden.
Gastronomie mit Bar
Das Kurhaus der Zukunft soll mit dem Galasaal sowie vier Konferenzsälen – für bis zu 600 Gäste – und Ausblick auf den Kurpark, einem attraktiven Gastronomie- und Barbereich, einer Anlieferküche für Catering und moderner Veranstaltungstechnik zu einem „zukunftsweisenden Projekt für die Stadt Bad Salzuflen“ werden, so Tolkemitt weiter.
„Nach dem wir unsere Machbarkeitsstudie eingereicht hatten, wollen wir schnellstmöglich nach Zuschlagserteilung und Vertragsunterzeichnung mit der baulichen Maßnahme beginnen“, sagt Geschäftsführer Thomas Hein, „sodass der vorläufige Zeitplan eingehalten werden kann und die Maßnahme bis Mitte 2025 erfolgreich umgesetzt wird.“ So wird den Ratsmitgliedern in ihrer anstehenden Sitzung am 27. September 2023 ein vorläufiger Kosten- und Zeitplan präsentiert. Demnach dauert die Modernisierung gut zwei Jahre und kostet 17,8 Millionen Euro.
Galasaal bleibt erhalten
Mit der Revitalisierung des Kurhauses solle der Tourismusstandort Bad Salzuflen ausgebaut werden, so Bürgermeister Tolkemitt: „Wir wollen neue Zielgruppen an uns binden, durch ein weiteres, attraktives Angebot an Sitzungs-, Versammlungs- und Kongressmöglichkeiten.“
Für eine Kostenreduktion und um zugleich den größtmöglichen Nutzen für den Betrieb des Kurhauses zu schaffen, wurden insbesondere kostenintensive Flächen wie der Kellerbereich und die oberen Stockwerke auf ein Minimum reduziert. Aus diesem Grund bleibt lediglich das Herzstück, der Galasaal des Kurhauses erhalten. Sämtliche weiteren Gebäudeteile werden zurück- oder neu gebaut. Mit dem Rückbau des Britenanbaus kann der Vorplatz zwischen Konzerthalle, Kurhaus und Gradierwerk attraktiver gestaltet werden und für weitere Zwecke Verwendung finden.
Vielseitig nutzbar
Der architektonische Entwurf seitens Fechtelkord & Eggersmann GmbH sieht vor, das Kurhaus auf die grundsätzliche Struktur und Gestaltung der klassischen Moderne zurückzuführen und funktional sowie energetisch auf den heutigen, aktuellen Stand zu optimieren. Außerdem soll eine umfangreiche Nutzbarkeit erreicht werden: Einerseits wird der Stadtrat und seine Ausschüsse als „Ankermieter auftreten“. Anderseits stünde das Gebäude auch kommerziellen und privaten Nutzern offen, wie für Seminare, Tagungen, Kongresse, Incentives oder kleineren Tages-Veranstaltungen.