Lippische Klimafassade entsteht
Lippe. Der Startschuss für die Großbaustelle „Kreishaus“ ist gefallen. Rund 15.500 Quadratmeter Fassade werden in den kommenden zwei Jahren ausgetauscht. Mit den Sanierungsarbeiten will der Kreis Lippe zeigen, dass auch an Bestandsgebäuden mit gezielten Maßnahmen Klimaschutz möglich ist. „Bei der Sanierung verbinden wir eine optische und funktionale Aufwertung der Fassade mit energetischen Aspekten. Wir sparen mehrere hundert Tonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr ein, gleichzeitig erzielen wir für die Verwaltungsmitarbeiter mehr Komfort am Arbeitsplatz. Mit dieser Kombination wollen wir Bürgern und Unternehmen ein Vorbild für ähnliche Projekte sein“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
Während der Bauarbeiten werden die komplette Fassade samt Dämmung sowie die Fenster demontiert und ersetzt. In der Folge kommen Passivhauskomponenten zum Einsatz. Bei der Planung der neuen Fassade legten die Architekten neben einem niedrigeren Energiebedarf besonders viel Wert auf nachhaltige Baustoffe.
Auch bei der Organisation der Baustelle konnten die Planer ökologische Aspekte berücksichtigen: Die Baustoffe, die zum Einsatz kommen, stammen aus Deutschland und die Bauunternehmen sind in der Region ansäßig. „Ich freue mich, dass wir die Aufträge so vergeben konnten und die Unternehmer bei der aktuell hohen Nachfrage Interesse an der Sanierung des Kreishauses zeigen. Dadurch können wir nicht nur die regionale Wirtschaft stärken, sondern auch lange Anfahrts- und Lieferwege vermeiden, was wiederum positiv für die Klimabilanz ist“, so Lehmann.
Die Sanierung ist Teil der Umsetzungsstrategie „Lippe_Re-Klimatisiert“ (LiReK), die beim Wettbewerb „KommunalerKlimaschutz.NRW“ einen Zuschlag erhielt. „Kommunen sind wichtige Partner beim Klimaschutz. Mit ihren Möglichkeiten vor Ort können sie Einfluss auf die CO2-Bilanz und den Energieverbrauch nehmen. Der Kreis Lippe geht mit seinem Klimakonzept ambitioniert voran. Ausgezeichnet wurde dieses Projekt aber auch wegen seiner konsequenten interkommunalen Ausrichtung“, betont Josef Wegener, Dezernatsleiter EU-Förderungen bei der Bezirksregierung Detmold.
In insgesamt 13 Abschnitten wandert die Baustelle einmal komplett um das Kreishaus. Die einzelnen Eingriffe dauern bis zu sechs Monate. Bis August 2022 soll die neue Fassade fertig sein und mindestens 55 Prozent des aktuellen Energiebedarfs einsparen. Eine der wichtigsten Prioritäten ist es, die Bauarbeiten bei laufendem Betrieb durchzuführen. Daher kommt es während der Bauphase nur zu kurzeitigen Einschränkungen des Dienstleistungsangebotes.