Wie der Umwelt- und Artenschutz angesichts der voranschreitenden Klimakrise weiter ausgerichtet werden muss, ist Thema der 2. Lippischen Artenschutzkonferenz des Kreises Lippe. An zwei Tagen kommen verschiedene Akteure im Kreishaus in Detmold zusammen, um den Status Quo zu diskutieren und um neue Ziele zu entwickeln. Grundlage hierfür ist die Ende 2019 beschlossene Biodiversitätsstrategie „Lippes lebendige Vielfalt“, die das Ergebnis der 1. Lippischen Artenschutzkonferenz im Januar 2018 gewesen ist. Als Hauptredner wird NRW-Umweltminister Oliver Krischer einen Vortrag halten und an einer Talkrunde teilnehmen. Den Auftakt machten 150 Gäste.
„Die Konferenz ist ein Ort, an dem die Akteure die Biodiversitätsstrategie des Kreises Lippe gemeinsam fortschreiben können. Das allein ist schon eine sehr wichtige Maßnahmen für den Artenschutz in der Region, der mir sehr am Herzen liegt. Das Ergebnis sollen weitere, konkrete Handlungsmaßnahmen sein, die in den verschiedenen Handlungsfeldern, wie Landwirtschaft oder Gewässer, umgesetzt werden“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Ich freue mich sehr, dass Minister Oliver Krischer die Konferenz besucht. Seine Präsenz zeigt die Relevanz des Themas“, fügt er an.
130 Maßnahmenvorschläge entwickelt
Während der 1. Lippischen Artenschutzkonferenz haben Arbeitskreise zu den fünf Handlungsfeldern Artenschutz, Landwirtschaft, Gewässer, Forst und Stadtnatur passende Leitbilder formuliert und über 130 Maßnahmenvorschläge entwickelt. Viele davon hat der Kreis Lippe bereits umgesetzt: „Im Klinikpark in Lemgo wurden beispielsweise 9.000 m² Blühwiesen angelegt, wofür wir in einem bundesweiten Wettbewerb prämiert wurden“, sagt Jürgen Braunsdorf, der für die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie beim Kreis Lippe verantwortlich ist. Arten wie der Schwarzstorch, der Rotmilan oder auch Ackerwildkräuter sind in der letzten Zeit in Lippe wieder heimisch geworden. Für beispielsweise den Feuersalamander oder Zwergeidechsen sollen Maßnahmen zum Erhalt entwickelt werden.
Auch Verbände und Privatpersonen haben sich an der Umsetzung von Maßnahmen beteiligt, indem sie sich beispielsweise für Obstwiesen oder Kleingewässer einsetzen. „Was im Großen funktioniert, klappt auch im Kleinen. Jeder kann im eigenen Garten mit wenig Aufwand viel für unsere Tiere tun“, sagt Dr. Ute Röder, Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe. „Heimische Gewächse mit offenen Blüten, Wildblumen und Küchenkräuter locken Insekten an. Künstliche Lichtquellen stören die Tiere“, nennt sie Maßnahmen. Viele weitere sollen auf der Konferenz folgen.