Paderborn. Prof. Dr. Elisa Klapheck, Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn, hat den Marie Juchacz-Frauenpreis 2024 des Bundeslandes Rheinland-Pfalz erhalten. Damit wird ihr Engagement für Frauenrechte und für die Gleichstellung von Männern und Frauen geehrt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreichte die Auszeichnung im Rahmen eines Festakts am Weltfrauentag.
Motto: ‚Auf zu neuen Ufern und neuen Themen‘
„Als Rabbinerin und als Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland übt Elisa Klapheck eine Vorreiterrolle aus. Mit ihr steht seit 2023 erstmals eine Frau an der Spitze dieses wichtigen Gremiums. ‚Auf zu neuen Ufern und neuen Themen‘ ist ihr Motto, mit dem sie sich sehr für die Emanzipation von Frauen im Judentum und den Dialog zwischen Religion und Politik engagiert“, erklärt die Ministerpräsidentin. „Im Namen der gesamten Universität gratuliere ich unserer Professorin Elisa Klapheck herzlich zu dieser Auszeichnung. Sie schafft es, Erkenntnisse aus der Forschung in der Gesellschaft zu verankern und Menschen etwa über das Verhältnis von Geschlecht und Religion miteinander ins Gespräch zu bringen“, freut sich Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität Paderborn.
Klapheck setzt sich seit mehr als 30 Jahren für eine Erneuerung der jüdisch-religiösen Tradition ein und gehörte zu den Mitbegründern der liberalen Synagoge Oranienburger Straße in Berlin. Bis 2009 war sie als Rabbinerin in Amsterdam (Gemeinde „Beit Ha’Chidush“), anschließend in Frankfurt a. M. tätig. Schwerpunkte der Paderborner Professorin sind Themen im Kontext heutiger gesellschaftspolitischer Fragestellungen und die Auseinandersetzung mit gegenwärtigen wirtschaftsglobalen Herausforderungen im Spannungsfeld einer jüdischen Wirtschafts- und Sozialethik.
Über den Marie Juchacz-Frauenpreis
Der rheinland-pfälzische Frauenpreis der Ministerpräsidentin wurde erstmals 2019 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts verliehen. Der Name des Preises erinnert an die Verdienste von Marie Juchacz, die eine frauenpolitische Vorreiterin war und als Abgeordnete in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede hielt. Vorgeschlagen werden die Preisträgerinnen von einer Expertinnen-Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Kultur sowie Vertreterinnen verschiedener Gremien aus dem Bereich der Gleichstellung und Frauenpolitik unter Vorsitz der Ministerpräsidentin.