Lippe. Die Städte und Gemeinden sowie der Kreis Lippe waren zum Stichdatum 31.12.2023 mit insgesamt rund 1,14 Mrd. Euro verschuldet. Damit ist der kommunale Schuldenberg gegenüber dem Vorjahr um 13,1 Prozent gewachsen. Das zeigt die aktuelle Übersicht „Kennzahlen Lippe 2023/2024“ der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold. Besonders hoch verschuldet sind der Kreis mit 273,5 Mio. Euro, gefolgt von den Städten Detmold mit 204,1 Mio. Euro und Lage mit 147,4 Mio. Euro.
Pro Einwohner steigt die Verschuldung damit um 11,6 Prozent auf 3.262 Euro. Augustdorf weist mit 761 Euro (-5,9 Prozent) mit Abstand die niedrigste und Lage mit 4.179 Euro (-2,4 Prozent) die höchste Pro-Kopf-Verschuldung der lippischen Städte und Gemeinden aus.
100 Mio. Euro Kassenkredite aufgenommen
In Bad Salzuflen ist die Pro-Kopf-Verschuldung am deutlichsten gestiegen, und zwar um mehr als 90 Prozent auf 2.271 Euro. In Schieder-Schwalenberg konnten die Schulden dagegen um fast 20 Prozent auf 1.137 Euro pro Einwohner reduziert werden.
Die Kommunen mussten im vergangenen Jahr gut 100 Mio. Euro Kassenkredite aufnehmen, ein Plus von über 40 Prozent. Besonders stark gestiegen sind die Kassenkredite der Stadt Detmold sowie der Kreisverwaltung.
Die IHK-Übersicht liefert nicht nur Daten zum Schuldenstand der Kommunen, sondern auch zentrale Zahlen zum Wirtschaftsstandort Lippe, zum Beispiel zu den aktuellen Gewerbesteuerhebesätzen. „Angesichts der Situation der kommunalen Haushalte beobachten wir die Entwicklung der Hebesätze bei der Gewerbesteuer genau“, so Andreas Henkel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe. Bisher habe „nur“ Lemgo erhöht, aber weitere Kommunen hätten hier eine Erhöhung angekündigt oder sogar schon fürs kommende Jahr beschlossen.
Die aktuelle Übersicht „Kennzahlen Lippe 2023/2024“ sowie die Übersichten aus den Vorjahren sind ONLINE zu finden.