Schweinepest: Auch Folgen für heimische Bauern

Das Virus der Afrikanischen Schweinepest hat die Grenze zu Polen überschritten und Deutschland erreicht. Die Bauern machen sich große Sorgen, denn das Virus ist eine massive Gefahr für unsere Haus- und Wildschweine.

Vorsitzender appelliert an Reisende aus Osten: Wurstbrot gehört nicht ins Reisegepäck

Lippe. Das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat die Grenze zu Polen überschritten und Deutschland erreicht. „Auch wenn der Fundort weit von unserer Region entfernt ist, sind auch wir Landwirte hier davon betroffen“, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn. „Wir machen uns große Sorgen, denn das Virus ist eine massive Gefahr für unsere Haus- und Wildschweine.“

Wirtschaftlichen Folgen

Die Seuche bedeute großes Leiden für die Tiere. Die Infektion führe sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung und sei fast immer tödlich. Die Einschleppung nach Deutschland habe schwere Folgen für die Gesundheit der Wild- und Hausschweinebestände. Auch die wirtschaftlichen Folgen für die heimischen Schweinehalter seien nicht unerheblich, sie seien mit Handelsrestriktionen verbunden, auch wenn aktuell nur ein Wildschwein und kein Hausschwein betroffen sei. So seien schon jetzt Verwerfungen am Markt zu spüren. Das trifft die Bauern hart, da auch schon vor dem Auftreten von ASP in Deutschland der Schweinepreis zu niedrig gewesen sei. Zudem hätten Südkorea, China und Japan ein Importstopp für Schweinefleisch aus Deutschland verhängt. Asien sei ein wichtiger Abnehmer für die Nebenprodukte vom Schwein wie beispielsweise Pfötchen und Ohren, die hier bei uns nicht zu vermarkten seien. „Uns Bauern ist es wichtig, dass das ganze Schwein verwertet wird, nicht nur die Edelteile“, so der Vorsitzende. Diese Nebenprodukte fänden nun keine Abnehmer. „Außerdem setzen wir als Bauernverband uns für regionalisierte Handelsbeschränkungen ein, die sich auf Problemgebiete beschränken und somit dem Risiko angepasst sind“, erläutert Hagedorn.
Seit 2014 tritt die ASP in den baltischen Staaten und Polen auf. „Wir als deutsche Schweinehalter leben bereits längere Zeit mit der Befürchtung, dass die Afrikanische Schweinepest uns eines Tages erreichen wird. Wir hatten somit die Chance, uns auf die zu erwartenden Ereignisse einzustellen“, erklärt Hagedorn. „In vielen Bereichen wurden deshalb Vorbereitungen getroffen, und wir konnten die Erfahrungen anderer europäischer Länder in der Seuchenbekämpfung auswerten“, berichtet der Vorsitzende. Mehrfach gab es ASP-Übungen, mit den zuständigen Behörden auf Landes- und auf Kreisebene. Auch ASP-Übungen auf landwirtschaftlichen Betrieben haben wichtige Erkenntnisse geliefert. Infrastrukturen (beispielsweise für den Zaunbau) wurden geschaffen und Zuständigkeiten abgeklärt. Viele Landwirte hätten Möglichkeiten genutzt, ihr wirtschaftliches Risiko über Versicherungen abzusichern.

Ausbruch für Region hoch problematisch

„Doch trotz aller Vorbereitungen wäre ein ASP-Ausbruch in unserer Region hoch problematisch“, unterstreicht der Vorsitzende. Mehr denn je komme es nun darauf an, die Seuche nicht in unsere Stallungen zu bekommen. Hygienemaßnahmen müssten zum Schutz der eigenen Tiere konsequent eingehalten werden. Landwirte und Jäger seien gefordert Hand in Hand für eine Verringerung der Wildschweinebestände zu sorgen.

Reisende: Infektion über Schuhe und Kleidung möglich

Der Vorsitzende weist darauf hin, dass das Virus keinerlei Gefahr für den Menschen darstelle. „Eine Ansteckungsgefahr für uns besteht nicht, der Verzehr von Schweinefleisch ist weiterhin unbedenklich“, sagt Hagedorn. Allerdings appelliert er an Reisende, die aus dem betroffenen Gebiet oder auch aus östlichen Ländern kommen: „Über Schuhe und Kleidung ist eine Infektion möglich. Bitte reinigen Sie diese Dinge gründlich, bevor Sie zur Wanderung in heimatlichen Gefilden aufbrechen.“ Auch Wurstbrote und andere Essensreste dürften nicht in der Landschaft entsorgt werden – denn auch darin könne das Virus überleben und heimische Wildschweine infizieren, so der Landwirtevorsitzende.

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