Lemgo. Eben-Ezer, Technische Hochschule OWL, Innovation-Campus Lemgo, Amt für Jugend und Schule der Stadt Lemgo, TV Lemgo sowie das Lemgoer Architekturbüro BrandArchitekten die Bauphase des lange geplanten Prestigeobjektes eingeläutet. Architekt Stefan Brand sagte nun eine etwa 18-monatige Bauphase voraus, „wenn die Bauunternehmen und Dienstleister angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage mitziehen“. Die Stiftung Eben-Ezer plant die Eröffnung für den 1. August 2023.
Für Udo Zippel, Geschäftsführer der Eben-Ezer Stiftung, gab es nicht viel zu überlegen, als die Chance bestand, auf dem Campus-Gelände in Lemgo eine Kita zu eröffnen. „Das ist ein guter Schritt, den wir für die Betreuung der Kinder hier gehen können“, sagte Zippel während des Spatenstichs. Er betonte die Vielfalt der Kinder-Betreuungsarten von der Waldkita in Lüerdissen bis hin zur künftigen Campus-Kita, in der die Kinder den richtigen Umgang mit neuen Medien und eine nachhaltige Lebensweise kennenlernen können. Insgesamt betreibt die Stiftung Eben-Ezer 20 Kindertageseinrichtungen im Kreis Lippe, die Campus-Kita wird die dritte Kita des Trägers in Lemgo sein.
Kita kann insgesamt 53 Kindern beherbergen
Architekt Stefan Brand erinnerte an die planerische Herausforderung, das eingeschossige Kitagebäude zwischen Ostboulevard und Grünfläche harmonisch einzugliedern. Ein Ergebnis sei das geplante Pultdach, dass sich Richtung Boulevard senkt. Insgesamt kann die Kita drei Gruppen mit insgesamt 53 Kindern beherbergen, davon können 16 Kinder unter drei Jahre alt sein. In der ersten Gruppe können 20 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren, in der zweiten Gruppe zehn Kinder unter drei Jahren und in der dritten Gruppe 23 Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Eintritt in die Schule betreut werden. Dafür sind entsprechende Gruppen- und Nebenräume, eine gemeinschaftliche Küche, ein Mehrzweckraum und eine entsprechend große Grünanlage geplant. Das Gebäude selbst ist mit einer großen 50 bis 60 kw Fotovoltaik-Anlage und Wärmepumpe versehen. Das Dach ist begrünt, genauso wie die Fassaden, so dass auch ein nachhaltiges Gebäude entsteht, das Energiekosten spart und naturnah ausgerichtet ist.
Der Präsident der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Professor Dr. Jürgen Krahl, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Stiftung Eben-Ezer hervor. „Eine Kita bedeutet Zukunft und Leben und Eben-Ezer steht für ein Bekenntnis zum Leben. Daher sind wir froh, an dieser Stelle die Stiftung als Partnerin an unserer Seite zu haben.“
Der Leiter des städtischen Jugend- und Schulamtes, Thomas Portong, sagte, die Hochschule sei ein Ort sehr vieler Arbeits- und Studienplätze. Im Vorfeld sei immer wieder die Frage gestellt worden, was man für die Familienfreundlichkeit vor Ort machen könne. Darüber hinaus habe die Stadt auch ohne Flüchtlinge aus der Ukraine einen Bedarfszuwachs, der nun künftig auch mit der Campus-Kita gedeckt werden könne. Und mit der Stiftung Eben-Ezer habe die Stadt seit vielen Jahren eine verlässliche Partnerin bei der Kinderbetreuung. Portong lobte die enge Zusammenarbeit während der Planungsphase aller Beteiligten, bis hin zu den Detmolder Architekturstudierenden, die Ideen für das Innenraum – und Lichtkonzept eingebracht haben.
Für die Gleichstellungsbeauftragte der TH OWL, Dr.‘in Meike Seidel-Kehde, geht mit dem Bau der Campus-Kita ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. „Früher wäre eine Kita auf dem Campus utopisch gewesen. Heute ist es ein weiterer Beleg unserer familienfreundlichen Ausrichtung. Ein langjähriges Ziel wird nun umgesetzt.“
Schwerpunkte des pädagogischen Konzepts der Campus-Kita werden neben Inklusion und Partizipation vor allem Digitalisierung und nachhaltige Bildung sein, wie Michaela Kregel, zuständige Abteilungsleiterin für Kindereinrichtungen bei der Stiftung Eben-Ezer während des Spatenstichs erläuterte.