Lemgo. Nach dem dominanten Auftritt beim 19:28-Auswärtssieg in Erlangen, steht dem TBV Lemgo Lippe am kommenden Donnerstag (26.12.) eine letzte schwere Aufgabe im Jahr 2024 bevor. Zu Gast am zweiten Weihnachtstag ist Rekordmeister Kiel, der nach wettbewerbsübergreifend neun Siegen in Serie mit einer breiten Brust nach Lemgo anreist. Anwurf in der seit Wochen ausverkauften Phoenix Contact-Arena ist um 17:30 Uhr.

Bildquelle: TBV Lemgo Lippe

Der THW Kiel blickt auf eine durchwachsene Saison 2023/24 zurück. Mit 47:21 Punkten belegten die Zebras in der Bundesliga den vierten Platz und verfehlten damit ihr selbstgestecktes Ziel, weiterhin in der Champions League mitzuspielen. Auch in den weiteren Wettbewerben lief es nicht wie erhofft: Bereits in der 3. Runde des DHB-Pokals, in der die Kieler mit in den Wettkampf einstiegen, musste sich der THW zuhause der HSG Wetzlar mit 31:32 geschlagen geben. In der Champions League erreichten sie nach einer beeindruckenden Aufholjagd gegen Montpellier zwar das Final4, konnten dort jedoch keinen Titel holen. Ein Sieg im Spiel um Platz 3 gegen den SC Magdeburg war der einzige Erfolg in einer titellosen Saison. Laut Geschäftsführer Viktor Szilagyi mangelte es der Mannschaft vor allem an Konstanz – einem entscheidenden Faktor in der Bundesliga. Um wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen, wurde ein Umbruch im Kader eingeleitet. Mit Neuzugängen wie Lukas Zerbe und Bence Imre auf Rechtsaußen sowie Emil Madsen im Rückraum setzte der Verein auf frischen Wind. Der spektakulärste Transfer war jedoch die Wiederverpflichtung von Nationaltorhüter Andreas Wolff. Mit ihm startete der THW zunächst mit drei Toptorhütern in die Saison, bevor Samir Bellahcene Anfang November zum TVB Stuttgart wechselte, da er nicht die erhoffte Spielzeit erhielt. Trotz dieser Verstärkungen verlief der Saisonstart 2024/25 nicht wie erhofft. Doch die Zebras steigerten sich und stehen nach 16 Spielen mit 12 Siegen und 4 Niederlagen auf dem 4. Tabellenplatz – weniger jedoch als der Anspruch des Rekordmeisters, der nicht nur zurück in die Champions League will, sondern auch langfristig wieder Titel gewinnen möchte.

Die beeindruckende Siegesserie der Kieler ist auch TBV-Trainer Florian Kehrmann nicht entgangen: „Sportlich hat der THW in meinen Augen wieder voll in die Spur zurückgefunden. Sie trotzen gerade ihren personellen Problemen, indem die übrigen Spieler zur Höchstform auflaufen. Bestes Beispiel ist Duvnjak, der gerade noch mal die zweite Blüte seiner Karriere erlebt und die Mannschaft führt. Das wird sicherlich ein ganz hartes Brett, dass es da zu bohren gilt. Aber wir haben auch gegen die Rhein-Neckar Löwen gezeigt, dass wir gegen Topmannschaften Zuhause mithalten können. Wir brauchen eine unglaubliche Leistung, 1-2 Spieler die über sich hinauswachsen und dann packen wir alles rein, um uns und euch zu Weihnachten mit zwei Punkten zu überraschen“, gibt sich der Lemgoer Cheftrainer angriffslustig. „Wir freuen uns riesig, ein Weihnachtsspiel gegen eins der größten Teams der Liga zu haben. Dass die Halle so schnell ausverkauft war, ist wirklich einmalig und für uns ein enormer zusätzlicher Ansporn“, so Kehrmann weiter

Personell wird der TBV voraussichtlich weiterhin auf Anführer Tim Suton verzichten müssen. Auch für Bobby Schagen kommt das Duell mit den Zebras zu früh.

Geleitet wird die Partie von den Schiedsrichtern Simon Reich und Hanspeter Brodbeck. Die Tageskasse öffnet für Abholerkarten um 16 Uhr. Dyn überträgt die Begegnung ab 17:15 Uhr live.

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