Lippe. Aufmerksam geht Vanessa Rothkegel durch den Wald. Nach einigen Schritten bleibt sie stehen, eine Eiche fällt ihr ins Auge: „Genau solche Bäume mit Geschichte machen die Arbeit in Lippe aus“. Rothkegel ist die neue Försterin des Kreises. Nach dem Einsatz in einer vom Bergbau geprägten Landschaft im Westen NRWs hat sie nun in Lippe einen neuen Arbeitsplatz gefunden: „Es war mir wichtig, zukünftig ältere Waldbestände zu betreuen und dabei in einer abwechslungsreicheren Umgebung zu agieren. Die Entwicklung der Flächen über Jahre hinweg zu beobachten und wenn notwendig mitzugestalten, macht die Arbeit aus.“
Potenziale, die Waldentwicklung mitzugestalten, gibt es genug: Der Kreis besitzt über das gesamte Kreisgebiet verstreut rund 580 Hektar Waldflächen. Das größte zusammenhängende Gebiet befindet sich zwischen Oerlinghausen und Augustdorf – das Naturschutzgroßprojekt Senne. In den kommenden Wochen will sich die Försterin zunächst mit diesen kreiseigenen Wäldern vertraut machen. Vor Ort kann sie dann abschätzen, welche akuten Maßnahmen nach den regenarmen Sommermonaten der vergangenen Jahre und den aktuellen Sturmfolgen notwendig sind. Rothkegel geht davon aus, dass ihre Arbeit auch künftig durch die Folgen des Klimawandels geprägt sein wird: „Ich bewerte, wo der Wald sich aus eigener Kraft verjüngen kann und wo er Hilfe braucht. Außerdem stellt sich die Frage, wie man mit den zurückgehenden Holzerträgen umgehen will und muss.“ In den nächsten Jahrzehnten steht darüber hinaus die Herausforderung an, den Wald klimarobust umzubauen. So sollen die Bestände stärker von Laubwäldern geprägt sein.
Neben den kreiseigenen Waldflächen ist Rothkegel ebenfalls für die Schutzgebiete im Südwesten des Kreises verantwortlich. Die Bereiche rund um die Senne, den Teutoburger Wald oder Leopoldshöhe und Oerlinghausen gehören dazu.