Bad Salzuflen. Geschmückte Straßen, warme Getränke, besinnliche Musik: So sieht für die Salzuflerinnen und Salzufler ihr Weihnachtstraum aus. Doch die Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte (GEMA) hat ihre Gebühren für Musik erhöht. Deshalb gibt es nur ein kleines Musikprogramm auf dem diesjährigen Weihnachtstraum. Um das für die nächsten Jahre zu ändern hat Ellen Stock (SPD) einen Antrag im Landtag eingebracht, heißt es in einer Pressemitteilung. Land und Bund sollen finanziell unterstützen.
„In diesem Jahr mussten wir das Musikprogramm deutlich kürzen. Die Gebühren der Gema sind einfach zu hoch sind“, sagt Michael Welslau, Verantwortlicher des Weihnachtstraums in Bad Salzuflen. „Besonders bitter ist, dass wir deswegen auch Auftritte von Kindergruppen absagen mussten. Das geht auf Kosten der Gemeinschaft und der festlichen Atmosphäre.“
Letztes Jahr traten noch 24 Gruppen und Musiker auf dem Weihnachtstraum auf, dieses Jahr sind es nur zehn. Der Grund: Die Gema-Gebühren sind für Welslau nicht bezahlbar. Während Welslau in der Vergangenheit für 36 Auftritte noch 2.800 Euro zahlte, würden sie ihn jetzt 42.000 Euro kosten. Die hohe Summe errechnet sich aus der Größe des Weihnachtsmarktes. Bis letztes Jahr berechnete die Gema nur die Fläche unmittelbar vor der Bühne – jetzt wird der gesamte Bereich des Weihnachtstraums veranschlagt. Die Landtagsabgeordnete Ellen Stock hat die Problematik zum Anlass genommen, im Landtag einen Antrag einzubringen. Die SPD fordert darin, die GEMA-Gebührenstruktur zu überarbeiten. Um ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen zu entlasten, soll das Land in Vertragsverhandlungen mit der GEMA treten.
„Weihnachtsmärkte sind nicht nur Tradition, sondern auch ein wichtiger Ort der Gemeinschaft. Wir können nicht hinnehmen, dass Ehrenamtliche und gemeinnützige Vereine durch überzogene Gebühren belastet oder gar ganz abgesagt werden“, erklärt Ellen Stock. „Deshalb war es mir wichtig, den Antrag im Landtag einzubringen und in meiner Rede über die Situation in Bad Salzuflen zu berichten.“ Der Antrag der SPD fand bei der Abstimmung im Landtag jedoch keine Mehrheit. CDU und Grüne stimmten gegen die Forderungen.