40 Jahre 1. Handball-Bundesliga: Der Werdegang

Der Aufstieg zu einem der besten deutschen Handballvereine ging beim TBV Lemgo Lippe langsam, aber beständig vor sich. Im Gründungsjahr der Handball-Bundesliga spielte der Verein noch in der Oberliga, 1981/82 gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga, seit der Saison 1983/84 spielt der TBV Lemgo in der höchsten Spielklasse, in der er sich in über einem Jahrzehnt kontinuierlich von einem Abstiegskandidaten zu einer Spitzenmannschaft entwickelte. 1995 konnte unter Trainer Lajos Mocsai mit dem nationalen Pokalsieg der erste wichtige Titel errungen werden, dem 1996 der Sieg im Europapokal der Pokalsieger folgte. 1997 war unter Mocsais Nachfolger Juri Schewzow das bislang erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte. Erstmals konnten innerhalb einer Saison der Meistertitel, der deutsche Pokalsieg sowie der Gewinn des Supercups gefeiert werden.

Neuer Rekord

In der Meisterschaftssaison 2002/03 praktizierte der TBV unter Trainer Volker Mudrow sehr erfolgreich die Schnelle Mitte und stellte mit 62:6 Punkten einen Rekord auf, der 2005/06 vom THW Kiel eingestellt und 2008/09 mit 65:3 Punkten gebrochen wurde. Am 12. September 2004 fand in der Veltins-Arena das Eröffnungsspiel der Handball-Bundesliga zwischen dem TBV Lemgo und dem THW Kiel statt, bei dem mit 30.925 Besuchern ein neuer Zuschauer-Weltrekord im Vereinshandball aufgestellt wurde. Einen weiteren Titel errang der TBV Lemgo 2006 im EHF-Pokal in einem innerdeutschen Duell gegen FRISCH AUF! Göppingen.

Vor der Saison 2007/08 wurde mit dem Einstieg eines neuen großen Hauptsponsors ein bedeutender Umbruch mit dem Ziel eingeleitet, bald wieder in der nationalen Spitze mitzuspielen. Mit Peter Meisinger wurde dazu auch ein neuer Trainer verpflichtet. Am 30. Oktober 2007 gab der Verein jedoch bekannt, eine „einvernehmliche Auflösung“ des Vertrags vereinbart und zugleich Markus Baur zum 1. Januar 2008 als sportlichen Direktor und Trainer verpflichtet zu haben. Bis dahin bekleidete – wie schon nach der Entlassung Volker Mudrows in der Vorsaison – Volker Zerbe das Amt des Interimstrainers. Mit dem Schweizer Verein Pfadi Winterthur, bei dem Baur zuvor als Spielertrainer aktiv war, wurde darüber hinaus eine Partnerschaft vereinbart. Mitte November 2007 unterzeichnete Daniel Stephan einen Vertrag als neuer Sportlicher Leiter. Somit bildeten ab Januar 2008 drei langjährige Nationalspieler des Vereins das für den sportlichen Bereich verantwortliche Führungstrio beim TBV Lemgo.

Rückkehr von Mudrow

Am 9. September 2009 wurden der Trainer Markus Baur und der Sportliche Leiter Daniel Stephan vom TBV Lemgo entlassen, nachdem die Mannschaft die Qualifikation zur Teilnahme an der Champions League verpasst hatte. Die Trainerfunktion übernahmen kurzzeitig der bisherige Co-Trainer Jürgen Franke und Abwehrchef Daniel Kubeš. Einen Tag später kehrte Volker Mudrow zurück, der die Mannschaft zunächst bis zum Saisonende trainieren sollte, dann aber einen Vertrag bis 2012 erhielt.

In der Saison 2009/10 gewann der TBV Lemgo unter Trainer Volker Mudrow am 29. Mai in Schaffhausen nach einem Heimsieg mit 24:18 (12:8) und einer Auswärtsniederlage mit 30:28 (14:10) gegen Kadetten Schaffhausen erneut den EHF-Pokal. Im Laufe der Saison 2010/11, im März 2011, wurde Mudrows Vertrag jedoch aufgelöst und Dirk Beuchler als neuer Trainer vorgestellt. Nach dessen Wechsel zum OWL-Nachbarn in Nettelstedt übernahm im Sommer 2013 Niels Pfannenschmidt. Der wurde allerdings zum Jahresende 2014, die Mannschaft lag auf dem vorletzten Tabellenplatz, mit Florian Kehrmann ersetzt. Kehrmann gelang mit dem Team der Klassenerhaltund stabilisierte es in den nächsten Jahren im Mittelfeld der Tabelle, um im 7. Amtsjahr wieder einen Titel mit dem TBV zu gewinnen.

Der TBV Lemgo qualifizierte sich für das Final Four das DHB-Pokals 2020, das aufgrund der COVID-19-Pandemie erst im Juni 2021 ausgetragen wurde. Das Halbfinale gewann Lemgo trotz eines Sieben-Tore-Rückstands zur Halbzeit gegen den favorisierten THW Kiel. Tags darauf bezwang die Mannschaft den Ligakonkurrenten MT Melsungen mit 28:24 und gewann zum insgesamt vierten Mal den DHB-Pokal. Auch in den Jahren 2022 und 2023 nahm der TBV am Final Four teil, wo er es aber nicht bis in das Finale schaffte. 

Größte Erfolge des TBV:

•             Deutscher Meister 1997, 2003

•             Deutscher Pokalsieger 1995, 1997, 2002, 2020

•             Europapokalsieger der Pokalsieger 1996

•             EHF-Pokalsieger 2006, 2010

•             Supercupgewinner 1997, 1999, 2002, 2003

Quelle: Wikipedia

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