Aus der Traum: Lemgo unterliegt in der 3. Runde des DHB-Pokals Göppingen

Enttäuschung bei den TBV-Spielern nach dem Pokalaus.

Die Lemgoer Pokalreise hat in der dritten Runde des DHB-Pokals ein frühes Ende genommen. Gegen Ligakonkurrent FRISCH AUF! Göppingen unterlag der TBV Lemgo Lippe am Mittwochabend letztendlich deutlich mit 25:31 (12:15). Damit platzte der Traum von der vierten REWE Final4-Teilnahme in Folge.


Vor dem Spiel: TBV-Trainer Florian Kehrmann konnte beim Pokalkracher gegen Göppingen personell erneut aus dem Vollen schöpfen. Im Vergleich zum Hamburg-Spiel veränderte er seine Startsieben auf drei Positionen, ließ den wiedergenesenen Bobby Schagen für Lukas Zerbe von Beginn an spielen und zudem rückten Jan Brosch und Niels Versteijnen zurück in die Anfangsformation.


Zum Spiel: „Ein hartes Stück Arbeit“ hatte Kehrmann vor dem Duell mit dem Team von Trainer Markus Baur prophezeit und lag damit einmal mehr nicht daneben. Unter den Augen von 2.928 TBV-Fans in der Phoenix Contact-Arena entwickelte sich in der Anfangsphase ein zäher Schlagabtausch, der von viel Nervosität auf beiden Seiten geprägt war. Sowohl der TBV als auch die Göppinger ließen in der Anfangsviertelstunde viele Chancen ungenutzt, sodass sich zunächst kein Team absetzen konnte (14., 6:6). Richtig Bock auf den Pokalabend hatte Schagen, der erstmals seit seiner Fuß-OP im Juni wieder von Beginn an dran durfte und sich im ersten Abschnitt mit vier Treffern und einer hundertprozentigen Wurfquote zurückmeldete. Doch aus dem Rückraum fehlte dem TBV jegliche Durchschlagskraft. Versteijnen scheiterte nach 18 Minuten beim Stand von 9:8 erneut an seinem niederländischen Nationalmannschaftskollegen Bart Ravensbergen im Tor der Gäste. In der Folge erhöhte Göppingen die Schlagzahl und profitierte in der Schlussphase der ersten Halbzeit dann von vermeidbaren Fehlern der Hausherren. Nach einem Offensivfoul nutzte FAG-Keeper Ravensbergen seine Chance und traf für die Gäste aufs leere Tor zum 11:15 (29.). Suton verkürzte vor dem Pausentee zum 12:15-Halbzeitstand.


Mit etwas mehr Schwung startete der TBV in den zweiten Abschnitt, konnte nach 39 Minuten durch Jan Brosch auf 18:18 stellen. Doch die Freude über den hart erarbeiteten Ausgleich währte nur kurz. Erneut machten sich die Lemgoer das Leben schwer, luden die Göppinger zu einfachen Gegenstoßtoren ein. Der deutsche Nationalspieler Marcel Schiller ließ sich nicht zweimal bitten und brachte seine Mannschaft wieder mit zwei Toren in Front (41., 18:20). Einmal mehr galt es sich zurück zu kämpfen und angetrieben von den Lemgoer Fans, die ihr Team bedingungslos nach vorne peitschten, sorgte Hutecek in der 50. Minute ein letztes Mal für den 23:23-Ausgleich. Im Gegenzug agierte Zerbe, der mittlerweile für Schagen ins Spiel gekommen war, zu ungestüm, brachte seinen Gegenspieler zu Fall und wurde vom Schiedsrichterinnengespann mit zwei Minuten bestraft. Nicht wahrhaben wollte dies Versteijnen, der im Eifer des Gefechts den Videobeweis forderte und ebenfalls für zwei Minuten vom Feld geschickt wurde. In doppelter Unterzahl sorgte Göppingen für die Entscheidung, zog auf zwei Tore davon (53., 23:25) und brach damit den Lemgoer Kampfgeist. FRISCH AUF! nutzte die Phase der Enttäuschung auf Seiten der Hausherren und zog in den Schlussminuten noch deutlich auf 25:31 davon. Ein Ergebnis, das den umkämpften Spielverlauf letztendlich nicht widerspiegeln sollte. Beste Lemgoer Werfer waren mit je fünf Treffern Schagen und Zehnder.


Nun liegt der volle Fokus auf der Liga. Dort geht es für den TBV bereits am kommenden Sonntag (8.10.) weiter. Dann empfangen die Lipper den SC DHfK Leipzig am 8. Spieltag der LIQUI MOLY HBL. Anwurf der Begegnung in der Phoenix Contact-Arena ist um 16:30 Uhr. Tickets sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich.


Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Glückwunsch an Göppingen zum Weiterkommen! Ich war schon mit den ersten 15 Minuten überhaupt nicht einverstanden. Wir sind heute ohne jegliche Emotionen aufs Spielfeld gekommen, haben das Spiel vor uns hinplätschern lassen und haben es nicht geschafft, das statische Spiel von Göppingen bis zum Ende zu verteidigen. Das Spiel lief so dahin und wir haben zu keinem Zeitpunkt die Emotionen reinbekommen, die wir in so einem Pokalspiel brauchen. Das hat mir überhaupt nicht gefallen. Vor der Halbzeit machen wir dann zwei-drei einfache Fehler, laufen von da an hinterher. Als das Spiel dann Spitz auf Knopf steht unterlaufen uns in den letzten zehn Minuten einfach zu viele technische Fehler, die eine Wende verhindern. Insgesamt müssen wir uns heute vorwerfen lassen, das Spiel nicht richtig angenommen zu haben. Die 3.000 Fans in der Halle haben alles versucht, um das Ausscheiden zu verhindern – das war heute wirklich herausragend. Umso mehr müssen wir uns hinterfragen, warum uns heute die Geilheit auf den Pokal gefehlt hat.


Tore für den TBV: Hutecek (4), Theilinger (1), Zehnder (5/4), Brosch (4), Schagen (5), Suton (3), Zerbe (1), Versteijnen (2)


Tore für Göppingen: Ravensbergen (1), Heymann (3), Sarac (2), Poteko (2), Ellebaek (3), Persson (2), Schiller (6/4), Lastro (1), Newel (2), Hermann (1), Kozina (3), Malus (5

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