TBV-Torwart Johannesson mit 24 Paraden und einer Quote von 49 Prozent
Lemgo. Der TBV Lemgo Lippe lässt im OWL-Derby gegen GWD Minden nichts anbrennen und gewinnt deutlich mit 31:26. Den Grundstein für den Heimsieg legten die Lemgoer kurz vor der Halbzeit, machten vier Tore in Folge und gingen mit 15:11 in die Pause. Angefeuert von rund 4600 Zuschauern in der Phoenix Contact-Arena zogen die Lipper ihr Spiel bis zum Ende durch und feierten die nächsten beiden Punkte.
Lange waren beide Teams auf Augenhöhe. Sowohl der TBV Lemgo Lippe als auch die Gäste von GWD Minden starteten mit einer kompakten und offensiven 6:0-Abwehr. Lemgo hatte im Angriff weniger Probleme damit und brachte die Deckung der Mindener mit vielen Wechseln in Bewegung. Vor allem Cederholm war ein ums andere Mal einfach zu schnell für die Gäste und auch Schagen kam auf Rechtsaußen mehrere Male durch. Nach einer guten Viertelstunde ging der TBV zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung, verpasste es allerdings diese weiter auszubauen. Minden kam wieder auf ein Tor ran, bevor ganze drei Minuten lang kein Treffer mehr fiel. Beide Teams leisteten sich vorne einige Fehler, bis Minden vom Kreis den Ausgleich schaffte. Gut sechs Minuten vor Ende der ersten Hälfte sah es zunächst nicht gut aus für Lemgo. Klešniks kassierte seine dritte Zweiminuten-Zeitstrafe und musste mit „Rot“ vom Feld. TBV-Torwart Johannesson hielt den nächsten Wurf der Gäste und machte selbst seinen ersten Saisontreffer, wuchtete den Ball ins leere Tor der Mindener. Damit kam Schwung ins TBV-Team. Lemgo machte Tempo, setzte sich innerhalb von vier Minuten auf fünf Tore ab und ging mit 15:11 in die Halbzeitpause.
Auch in der zweiten Halbzeit ging keine der beiden Mannschaften vom Gas. Der TBV baute den Vorsprung schnell durch Treffer von Klimek und Carlsbogård weiter aus. Auch eine Zeitstrafe gegen Kogut steckten die Lemgoer gut weg, rackerten in der Abwehr und Johannesson knöpfte Rambo und Savvas zwei freie Würfe ab. Im Angriff schien danach jedoch plötzlich nichts mehr zu klappen. Schrittfehler, Fehlpässe an den Kreis und vergebene Würfe aufs Tor ließen den Lemgoer Vorsprung auf drei Tore dahinschmelzen. Nach einer Auszeit von TBV-Trainer Florian Kehrmann spielte Lemgo im Angriff wieder konzentrierter, zog wieder an und wenig später auf sechs Tore ab. Der TBV war sichtlich in Laune, heiß auf das Spiel und zauberte von allen Positionen. Die Gäste hatten dem wenig entgegenzusetzen, die Mindener ließen Einsatz und Willen vermissen. Zwar kam GWD zwischendurch noch mal auf vier Tore ran, für einen Punktgewinn oder mehr aber nicht in Frage. Der TBV Lemgo Lippe holte sich den Derbysieg und gewann gegen den OWL-Nachbarn GWD Minden mit 31:26. Damit bleibt der TBV in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf Platz 10 und führte die zweite Tabellenhälfte mit 20:26 Punkte an.
TBV-Trainer Florian Kehrmann hatte nach dem Sieg allen Grund zur Freude: „Ich weiß noch gar nicht, ob ich mich am meisten über den Sieg freue oder über die 4600 Zuschauer. Wir hatten eine picke-packe-volle Halle und eine tolle Stimmung, das war fantastisch. In den ersten 25 Minuten war es ein ausgeglichenes Spiel. Kurz nach der Pause, beim Stand von 17:11, hatten wir ein gutes Gefühl, waren dann aber kurz unkonzentriert und ich musste eine Auszeit nehmen. Dann waren wir wieder voll da und dazu hat Johannesson noch ganz wichtige Bälle gehalten. Letztendlich bin ich sehr glücklich.“
TBV Lemgo Lippe: Johannesson (1), Wyszomirski; Elísson (6/3), Kogut (2), Guardiola (1), Carlsbogård (7), Theuerkauf (4), Schagen (4), Zerbe, Cederholm (4), Hangstein, Geis, Reimann, Klimek (2), Baijens, Klešniks.