Herford. Ostwestfälisch-lippische Motorsportlerinnen und –sportler waren auch in der Saison 2019 wieder erfolgreich auf den Rennstrecken und Parcours unterwegs- und das auch bundes- und europaweit. Die Erfolgreichsten unter Ihnen wurden dafür am Sonntag vom ADAC Ostwestfalen-Lippe für ihre Leistungen geehrt.
Im Rahmen einer feierlichen Matinee im Herforder Schützenhof lüftete Frank Wiegmann, Vorstand Sport auch das Erfolgsgeheimnis: „Konsequente und systematische Nachwuchsförderung durch den ADAC OWL und seine Ortsclubs, Unterstützung durch Elternhaus und Sponsoren und natürlich Willen, Trainingsfleiß und Talent der Aktiven!“
Engagierte, gut aus- und fortgebildete Trainer, aber auch Übungsmöglichkeiten und entsprechende Trainingsfahrzeuge seien die Grundlagen, auf denen langfristig aufgebaut werden könne. So stelle der ADAC OWL beispielsweise in den Sparten Enduro, Bahnsport, Trial oder Moto Cross Trainingsmaschinen zum Einstieg zur Verfügung. Im Rahmen des Slalom-Youngster-Cups stellt der Club den Teilnehmern drei rennsportmäßig ausgerüstete Ford Fiestas bereit.
Gelungene
Nachwuchsförderung
Ein gutes Beispiel für gelungene Nachwuchsförderung sei für ihn in diesem Jahr Martin Ritschel. Der 23-jährige Langenberger ist Student der Fahrzeugentwicklung an der FH Dortmund und betreibt seit mittlerweile 15 Jahren aktiven Motorsport. Im ADAC-Kart-Slalom war er mehrfacher Norddeutscher ADAC-Meister und konnte auch den Bundes-Endlauf als Sieger beenden. Mit 16 Jahren wechselte er auf den Beifahrersitz eines Rallye-Autos und seit einigen Jahren kennt man ihn als erfolgreichen Rallye-Piloten am Steuer eines Suzuki Swift Sport. 2018 konnte er sich mit einem 3. Rang in der Division 6 im Rahmen der ADAC-Rallye-Masters für die Nachfolgesaison als Fördertalent des DRC Junior Cups empfehlen. Aktuell ist er Gewinner der HJS-Nachwuchsförderung und kann dadurch für die Saison 2020 ein R2-Rallyefahrzeug im Rahmen der Deutschen Rallye-Meisterschaft pilotieren. Folgerichtig ist sein Ziel, Studium und Motorsport erfolgreich voranzubringen.
Aber auch im Motorradbereich sieht Frank Wiegmann, Sportvorstand und selbst seit vielen Jahrzehnten zweiradbegeistert, mit Parez Sabri (Lübbecke) und Ben-Ryan Goodwin (Gütersloh) hoffnungsvollen Nachwuchs in den Startlöchern.
Mit der traditionsreichen Rallye Stemweder Berg, im Jahr 2020 in der 50. Auflage am Start, wird es wieder hochklassigen Rallyesport in der Region rund um Lübbecke geben. Auch wenn der Veranstaltungskalender der Deutschen Rallye-Meisterschaft nochmals zusammengestrichen wurde, ist die Veranstaltung im Norden von OWL bei den Serienmachern gesetzt. Lohn für das gesamte Orgateam mit den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und Bestätigung, dass die professionelle Vorbereitung und Durchführung mit zahlreichen neuen Wertungsprüfungen nicht nur vom Publikum und Fahrerfeld, sondern auch vom Veranstalter der Serie anerkannt wurde. Eine Tatsache, die den Sportvorstand und das gesamte Organisationsteam stolz macht.
Die wieder zahlreichen Pokale und Auszeichnungen für nationale, aber auch internationale Erfolge überreichten Sportvorstand Frank Wiegmann gemeinsam mit Motorrad-Referent Hartmut Klöpping sowie Wagen-Referent Wolfgang Rosteck.
So gewannen Maik Ellebrecht (Brakel) den ADAC Retro Berg Cup, Dirk Kleinelanghorst (Herford) den ADAC Classic Revival Pokal Motorrad und Meike Peter und Hans Röhrs (beide Weyhe) die ADAC Retro-Rallye-Serie Nord. Mit dem NRW-Team siegte Bastian Voss aus Delbrück in der Mannschaftswertung der dmsj-Deutschen-Kart-Slalom-Meisterschaft. Den Pokal in der DMSB Langbahn-Seitenwagenwertung holte sich das Team Jan Kempa (Obernkirchen ) und Sina Stickling (Gütersloh).
Der DMSB Trial-Senioren-Pokal ging an Sascha Hanning (Bielefeld) und Stefanie Fritzensmeier (ebenfalls Bielefeld) wurde als Beifahrerin Deutsche Rallye-Meisterin in der 2WD-Kategorie. Stefan Kruse aus Löhne gewann den BMW M240i Racing Cup im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring und der Titel in der RCN Rundstrecken-Challenge ging an Kevin Totz (Brakel).
Und weil nicht nur im Profi-, sondern auch im Amateursport ohne Ehrenamt nichts geht, wurden im Rahmen der Matinee auch zahlreiche engagierte Funktionäre, häufig selbst langjährig aktive Motorsportler, mit ADAC Sportnadeln oder der Ewald-Kroth-Medaille gewürdigt.
Siegfried Welslau
geehrt
So wurden Siegfried Welslau (Lemgo) und Wolfgang Butzner (Delbrück) beide für ihre Verdienste um den Motorsport mit der Ewald Kroth Medaille in Gold mit Brillant, der höchsten Auszeichnung für Organisatoren und Funktionäre im Bereich des ADAC geehrt.
Abschließend kürte der ADAC Ostwestfalen-Lippe den Motorsportler oder die Motorsportlerin des Jahres in den Kategorien Automobilsport und Motorradsport. Analog zur Oscar-Verleihung gibt es jeweils drei Nominierte, aus denen der Sieger oder die Siegerin erst am Tage der Motorsport-Matinee bekannt gegeben wird.
Große Automobil-Pokal
für Nico Düe
Die Nominierten für den „Großen Pokal des ADAC Ostwestfalen-Lippe für Automobile“ waren Rallyefahrer Martin Ritschel (Langenberg), Motorsport-Urgestein Wolfgang Rosteck (Bielefeld) als langjähriger Slalom-, Rundstrecken- und Bergrennfahrer und inzwischen in der Retro-Rallye-Szene sehr erfolgreich sowie Nico Düe (Detmold) als erfolgreicher Slalom-Sportler.
In der Zweiradsparte standen die 29-Jährige Motocross-Pilotin Larissa Papenmeier zur Wahl. Die Bünderin schloss die Saison 2019 mit einem 3. Rang bei der FIM Frauen-Motocross-Weltmeisterschaft ab und wurde Zweite im europäischen Motocross-Nationscup der Frauen. Weiterhin nominiert waren der Bielefelder Motorrad-Trialer Sascha Hanning sowie das Bahnsportler-Duo im Seitenwagen, Jan Kempa (Obernkirchen) und Sina Stickling (Gütersloh).
Als Moderatoren führten Olaf Rahn und Stephan Prante bekannt humorvoll und fachkundig durch das Programm.