Lemgo. Zu einer unüblichen Anwurfzeit muss der TBV Lemgo Lippe am Samstag, den 23. März, bei den Eulen Ludwigshafen antreten. Das Spiel beim Tabellenletzten beginnt erst um 20.30 Uhr.
Für die Gastgeber steht viel auf dem Spiel. Nach 24 Spieltagen haben die Eulen bislang erst fünf Pluspunkte verbuchen können, gleichbedeutend mit einem Abstand von derzeit vier Punkten auf den rettenden 16. Platz. Um möglichst viel Unterstützung von Seiten der Fans zu bekommen, hat man die Begegnung gemeinsam mit Sponsoren zum Ein-Euro-Spiel deklariert. Jeder Zuschauer, der in der Vereinsfarbe Rot gekleidet in die kleine Friedrich-Ebert-Halle kommt, zahlt nur einen Euro Eintritt. „Die rote Wand wird entscheidend sein. Wir werden versuchen, den Impuls von der Platte auf die Ränge zu übertragen. In der Vergangenheit haben wir bereits gesehen, wie beflügelnd die Atmosphäre solch einer Partie sein kann“, erklärt Eulen-Coach Benjamin Matschke auf der Homepage des Vereins. In der letzten Saison brachte der Eulen-Sieg im Ein-Euro-Spiel gegen Wetzlar die Trendwende, so dass es letztlich gelang, den drohenden Abstieg zu verhindern.
Der TBV ist gewarnt, die Spiele gegen Ludwigshafen waren immer heiß umkämpft, die Eulen sind dafür bekannt, niemals aufzugeben und hart zuzulangen, was sich auch an der Strafzeitentabelle ablesen lässt. Hier rangiert das Team von Trainer Benjamin Matschke mit insgesamt 216 Strafminuten und sechs Roten Karten ganz oben, während der TBV das fairste Team der Liga ist und insgesamt genauso viele Strafminuten hat wie die zwei meistbestraften Eulen-Spieler Stüber und Dippe zusammen, nämlich 78. Bis auf den langzeitverletzten Spielmacher Alexander Feld wird der Eulen-Coach voraussichtlich auf alle Spieler zurückgreifen können.
Wie gut die TBV-Abwehr am Sonntag gegen die Rhein-Neckar Löwen gearbeitet hat, lässt sich an den Torerfolgen der Achse Schmid-Kohlbacher ablesen, die gegen den TBV jeweils nur fünf Tore erzielen konnten, während sie im Champions League-Spiel am Mittwoch gegen Nantes insgesamt 19 Mal trafen. Diese gute Abwehrleistung zu wiederholen, ist eindeutig der Plan von TBV-Trainer Florian Kehrmann, der in der Vorbereitung auch großes Augenmerk auf die unterschiedlichen Spielertypen der Eulen gelegt hat. „Für uns gilt es, auch in diesem Spiel unsere Stärken auszuspielen und auf uns zu schauen“, schaut er auf die Aufgabe am Samstagabend voraus. „Wir werden versuchen, mit genau der gleichen Intensität Abwehr zu spielen wie gegen die Rhein-Neckar Löwen und keinen Zentimeter preiszugeben. Es wird sicherlich eine sehr, sehr heiße Atmosphäre. Die Eulen werden ebenfalls um jeden Zentimeter kämpfen, mit viel Leidenschaft spielen und sicherlich mit sehr viel Härte in der Abwehr ans Werk gehen. Wir brauchen viele Krieger, die diesen Kampf annehmen, wir brauchen einen kühlen Kopf und ein klares System.“
Das Team von Florian Kehrmann reist am Samstag nach Ludwigshafen und macht Rast in einem Tageshotel, bevor es am Abend auf der Platte gefordert ist. Nach aktuellem Stand sind bis auf Jari Lemke und Donát Bartók, der in der kommenden Woche am Knie operiert wird, alle Spieler dabei. Mit dabei ist auch Nationalspieler Tim Suton, der auf den zweiten Tag des Staatsbesuchs in Kroatien mit Bundespräsident Steinmeier verzichtet hat, um am Freitag zum Abschlusstraining wieder zurück in Lemgo zu sein. Neben der Mannschaft macht sich auch ein Fanbus auf den Weg nach Ludwigshafen, um den TBV in der Ebert-Halle lautstark zu unterstützen.
Die Partie wird geleitet von den beiden Unparteiischen Stefan Schneider und Colin Hartmann. Der Fernsehsender Sky überträgt das Spiel ab 20 Uhr auf Sky Sport 2 HD.