Lemgo. Am Wenn am Sonntag der aktuelle Tabellensechsten gegen den Tabellensiebten spielt, werden die Ränge in der Phoenix Contact-Arena bis auf den letzten Platz gefüllt sein. Am 8. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga trifft der TBV Lemgo Lippe vor ausverkauftem Haus auf die Rhein-Neckar Löwen. Anwurf der Begegnung ist um 16:30 Uhr.
„Wir freuen uns auf die ausverkaufte Kulisse und eine heiße Schlacht, in der wir alles geben werden, um die Punkte in Lemgo zu behalten“, kann TBV-Trainer Florian Kehrmann das Duell mit den Mannheimern kaum noch abwarten. Der deutsche Meister von 2016 und 2017 musste in der vergangenen Spielzeit kleinere Brötchen backen.
Mit Platz 12 blieben die Löwen in der abgelaufenen Saison deutlich hinter ihren Erwartungen zurück und stürzten ins Mittelfeld der Liga ab. Nun soll eine veränderte Kaderstruktur das Ergebnis der Vorsaison korrigieren. Mit Sebastian Heymann (FIRSCH AUF! Göppingen), Ivan Martinovic (MT Melsungen) und Tim Nothdurft (Bergischer HC) lockten die Löwen drei Spieler in den Süden, die allesamt ideal zur Spielidee von Trainer Sebastian Hinze passen. Vor allem Martinovic und Heymann sollen für deutlich mehr Torgefahr von den Halbpositionen sorgen. Verlassen mussten den Verein hingegen im Sommer u.a. Niclas Kirkelökke, Philipp Ahouansou, Joel Birlehm sowie Uwe Gensheimer, der seine Karriere beendete und fortan das Management der Löwen verstärkt. Dass alle drei Neuzugänge eine sofortige Verstärkung sind, zeigte sich in den ersten Spielen der neuen Saison. Vor allem Martinovic machte mit starken Leistungen auf sich aufmerksam und steht mit 55 Toren derzeit auf Platz 2 der Torschützenliste. Gleich am ersten Spieltag setzten die Mannheimer in der heimischen SAP-Arena gegen Rekordmeister Kiel ein Ausrufezeichen und ließen den Zebras beim 32:27-Heimerfolg nicht den Hauch einer Chance. Auch gegen den aktuellen Spitzenreiter der DAIKIN HBL, die MT Melsungen, blieben die Löwen unbeschadet (31:26). Doch nach Niederlagen gegen Leipzig (27:28) und die Füchse Berlin (27:34) ist der absolute Höhenflug des Hinze-Teams vorerst gestoppt. Kreisläufer Jannik Kohlbacher ließ es sich trotzdem nicht nehmen, kürzlich die internationalen Startplätze als Saisonziel auszurufen.
„Die Mannheimer spielen bislang eine super Serie, haben u.a. schon den THW Kiel in die Knie gezwungen. Ihr Dreh- und Angelpunkt ist sicherlich Juri Knorr. Auch wenn er in den letzten Spielen verletzt passen musste, bereiten wir uns auf ein Duell mit und ohne ihn vor. Mit Martinovic und Heymann haben unsere kommenden Gäste zudem viel Wurfkraft im Rückraum dabei. Die beiden sind jedoch nicht nur reine Shooter, sondern setzen ihre Mitspieler immer wieder mit viel Spielwitz in Szene. Prunkstück der Löwen ist ihr Abwehr- und Torwartspiel, dass es ihnen immer wieder ermöglicht zu schnellen einfachen Toren zu kommen“, hat Kehrmann die Trainingswoche genutzt, um sein Team akribisch vorzubereiten.
In den direkten Duellen hatte der TBV zuletzt etwas die Nase vorn. Vier der letzten sechs Spiele gingen an das Kehrmann-Team, ein Spiel endete Unentschieden. Im November 2022 ging der TBV beim 28:37 in Mannheim letztmals baden.
Geleitet wird die Begegnung am Sonntag von Ramesh und Suresh Thiyagarajah. Tagestickets wird es jedoch keine mehr geben: Im Vorverkauf wurden bereits alle 4.520 Tickets abgenommen. „Der Support unserer Fans färbt aktuell auch auf mein Team ab und wird gegen die Löwen, die ein absolutes Schwergewicht der Liga sind, wieder enorm wichtig sein!“, stimmt Kehrmann die Lemgoer Fans auf Sonntag ein.
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