Lemgo. Auf der letzten Vorstandssitzung von Lemgo Marketing wurde entschieden, das erfolgreiche Konzept der „Lemgoer Winterwelt“ auch in diesem Jahr zu wiederholen. Besonders gut wurde das beliebte „Eis“-Stockschießen angenommen. Mit den zwei hochwertigen Eisstockbahnen aus Kunststoff wurde dabei erstmalig der gesamte Lippegarten atmosphärisch mitgestaltet.
70 Kubikmeter Holzhackschnitzel, 100 Tannenbäume, Lichtilluminationen in den Bäumen, die große überdachte Gastronomie mit Hüttencharakter sowie das tägliche Live Programm haben Veranstalter und Besucher überzeugt. Neu waren dabei die Samstagabend-Auftritte von bekannten regionalen DJs und Rockbands, die viele junge Menschen angesprochen haben. Die Kosten von rd. 50.000 Euro für diese Veranstaltung konnten mit Sponsoringeinnahmen, den Nutzungsgebühren der „Eis“-Stockbahnen und den Standgeldern der Gastronomie getragen werden.
Natürlich wurde auch wieder die Frage einer Neuauflage der „Lemgoer Eiswelt“ gestellt. Denn die Eiswelt war über Jahre hinweg eine Erfolgsgeschichte von Lemgo Marketing. Doch die Fakten zeigen aktuell nicht kalkulierbare Risiken auf.
Risikofaktor Kosten
Niedrige Tagestemperaturen und Nachttemperaturen von minus 15 Grad Celsius machen im Außenbereich eine Eisproduktion überhaupt erst möglich. Bei Temperaturen um 10 Grad Plus können Energiekosten von bis zu 10.000 Euro pro Woche entstehen. Und das bei einem Betrieb – wie in der Vergangenheit – von 10 Wochen. Die steigende Klimaerwärmung stellt somit den größten Risikofaktor dar. Die gestiegenen Fixkosten für die Anmietung der Kühlaggregate, das Eisbahnequipment für 700 m² Eisfläche, Schwerlastböden, Zelte und Podeste, Toilettenwagen, Strom- und Fernwärmeversorgung, Personalkosten, Marketing, Genehmigungen, u.v.m. liegen bei ca. 150.000 Euro zzgl. der o. g. Stromverbräuche.
Einnahmen
Die rund 200.000 Euro Kosten müssen durch die Einnahmemöglichkeiten gedeckt werden.
Die Eintrittsgelder (letzte Eisweltsaison rd. 60.000 Euro) sind dabei Witterungsabhängig. Regen an einem Wochenende kann so schnell eine Mindereinnahmen von rd. 5.000 Euro bedeuten.
Sponsoring
Bei der letzten Saison konnte die Rekordsumme von immerhin 80.000 Euro an Sponsoringgeldern akquiriert werden. Diese Summe müsste aber noch wesentlich gesteigert werden, um einschließlich der Standgelder der Gastronomie eine Kostendeckung zu erzielen. Und dies ist in der aktuellen allgemeinen Wirtschaftslage absolut nicht realistisch.
Der Vorstand von Lemgo Marketing hat sich auf Grund dieser Sachlage faktenorientiert für eine Neuauflage der „Lemgoer Winterwelt“ und gegen eine „Lemgoer Eiswelt“ entschieden. Da dieses Thema und diese Entscheidung in den letzten Jahren immer wieder polarisiert haben, bittet der Vorstand von Lemgo Marketing alle „Eiswelt“-Freunde um Verständnis.