Arbeitsmarkt im Kreis Lippe: Leichter Herbstaufwind

Lippe. Rainer Radler, Leiter der Detmolder Arbeitsagentur, sieht die Oktoberzahlen nüchtern: „Erfreulich ist ein leichter Herbstaufwind, und die Tatsache, dass wieder vermehrt freie Stellenmeldungen eingehen, gleichwohl ist die Entwicklung im Vorjahresvergleich nicht zufriedenstellend. Die Konjunkturdelle lastet weiterhin auf dem lokalen Arbeitsmarkt, so dass ich in den kommenden Monaten mit einer gewissen Verfestigung des Niveaus der Arbeitslosigkeit in Lippe rechne. Optimismus bereitet allein das Vorweihnachtsgeschäft, welches kurzfristig Impulse im Handel und im Dienstleistungssektor setzen wird.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe sinkt im Oktober 2024. Insgesamt waren 10.267 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 24 Personen weniger (minus 0,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 624 Personen (plus 6,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Oktober 5,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,2 Prozent (plus 0,3 Pro-zentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.527 Personen gemeldet. Dies sind 18 Personen weniger als vor einem Monat (minus 0,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 282 Personen (plus 8,7 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)

Bürgergeld erhalten sechs Arbeitslose weniger als im Vormonat (minus 0,1 Prozent) und 342 mehr als im Vorjahr (plus 5,3 Prozent). Insgesamt zählen 6.740 Personen und damit 65,6 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

1.038 Arbeitslose sind im Oktober 2024 im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Dies sind 103 Personen weniger als im Vormonat (minus 9,0 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind sieben junge Menschen mehr arbeitslos (plus 0,7 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um 46 Personen (plus 1,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 325 Arbeitslose mehr (plus 10,0 Prozent). Insgesamt sind 3.569 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe steigt um 29 Personen (plus 0,6 Prozent). 4.630 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,3 Prozent (4.229 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 285 Personen (plus 6,6 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung im Kreis Lippe sinkt im Oktober 2024. Insgesamt sind 16.697 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 135 Personen weniger (minus 0,8 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 254 Personen (plus 1,5 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebot

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 556 Stellen gemeldet und damit plus 170 mehr als im Vormonat (plus 44,0 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 182 Stellen (plus 48,7 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.794 offene Stellen, 39 mehr als vor einem Monat (plus 1,4 Prozent) und 175 mehr als vor einem Jahr (plus 6,7 Prozent).

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes in OWL

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen in OWL sinkt im Oktober 2024. Insgesamt sind 70.507 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 682 Personen weniger (minus 1,0 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeits-losen um 5.061 Personen (plus 7,7 Prozent).
Die Arbeitslosenquote in OWL beträgt im Oktober 6,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,7 Prozent (plus 0,4 Prozentpunkte). Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region ist in Kreis Höxter (4,5 Prozent), gefolgt von Kreis Gütersloh (4,9 Prozent), Kreis Lippe (5,5 Prozent), Kreis Paderborn (5,7 Prozent), Kreis Min-den-Lübbecke (6,1 Prozent), Kreis Herford (6,3 Prozent) und Stadt Bielefeld (8,9 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 24.524 Personen gemeldet. Dies sind 393 Personen weniger als vor einem Monat (minus 1,6 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 2.164 Personen (plus 9,7 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)

Bürgergeld erhalten 289 Arbeitslose weniger als im Vormonat (minus 0,6 Prozent) und 2.897 mehr als im Vorjahr (plus 6,7 Prozent). Insgesamt zählen 45.983 Personen und damit 65,2 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

6.914 Arbeitslose sind im Oktober 2024 in OWL unter 25 Jahre alt. Dies sind 461 Personen weniger als im Vormonat (minus 6,3 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 565 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 8,9 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 111 Personen (plus 0,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 1.938 Arbeitslose mehr (plus 9,0 Prozent). Insgesamt sind 23.553 Menschen ab 50 Jahren in OWL arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in OWL steigt um 33 Personen (plus 0,1 Prozent). 28.050 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,1 Prozent (25.543 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 1.978 Personen (plus 7,6 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung in OWL sinkt im Oktober 2024. Insgesamt sind 93.279 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 796 Personen weniger (minus 0,8 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 2.459 Personen (plus 2,7 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt je-doch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebote

Die Arbeitgeber in OWL haben in diesem Monat 3.226 Stellen gemeldet und damit 353 mehr als im Vormonat (plus 12,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 182 Stellen (plus 6,0 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 19.257 offene Stellen, 232 weniger als vor einem Monat (minus 1,2 Prozent) und 2.890 weniger als vor einem Jahr (minus 13,0 Prozent).

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