Lemgo. Seit Juli wird an einem neuen Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) für die Innenstadt Lemgos gearbeitet. Die ersten Arbeitsschritte der beauftragten Planungsbüros Planungsgruppe Stadtbüro aus Dortmund und plan zwei aus Hannover verliefen noch im Hintergrund.
Dazu Carsten Schäfer, Geschäftsführer der Planungsgruppe Stadtbüro: „Wir haben eine umfassende Bestandsaufnahme durchgeführt. Hierzu haben wir uns in der Innenstadt umgeschaut, vorliegende Konzepte gesichtet und uns intensiv mit der Stadt Lemgo abgestimmt. Auch bereits vorliegende Informationen werden ins ISEK einbezogen, dazu gehören etwa die Ergebnisse der im Mai durchgeführten Dialogrunde Innenstadt, bei der über 100 Teilnehmenden wichtige Hinweise zur zukünftigen Innenstadtentwicklung gegeben haben.“
Wichtiger Bestandteil der Grundlagenermittlung sind auch Vorgespräche mit lokalen Akteuren. „Über die Einschätzungen lokaler Multiplikatoren und Fachleute haben wir einen guten ersten Eindruck der Ist-Situation bekommen. Unsere Gespräche decken ein breites Spektrum ab, etwa die Bürgerschaft, die Wohnungswirtschaft, den Einzelhandel, die Studierenden der TH OWL, den Kulturbereich und weitere Themenfeldere, erläutert Fabian Lollert von der Planungsgruppe Stadtbüro. „Ich war begeistert, welches Engagement hier in Lemgo besteht, das ist ein echtes Pfund in der Stadtentwicklung.“
Besonderer Fokus auf Kinder und Jugendliche
Fokus der Gespräche lag vor allem auf der Kernstadt. Die Gesprächspartner stellten dar, dass sich eine Vielzahl an privaten und öffentlichen Akteuren in Lemgo in einem hohen Maß für die Belebung und Positiventwicklung der Innenstadt engagiert und dass von diesen bereits zahlreiche, teilweise auch sehr innovative, Ansätze umgesetzt werden.
Ferner spiegelten die Gespräche Einschätzungen des Stadtraums hinsichtlich einer breiten Themenvielfalt wider. Zu diesen zählten etwa stadtgestalterische, baukulturelle und verkehrsplanerische Themen, Einschätzungen zur Belebung sowie der Rolle der Innenstadt als Standort von Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie. Dabei wurden beispielsweise positive Punkte wie der Umbau der Mittelstraße oder die Entwicklung der Breiten Straße in den letzten Jahren, aber auch negative Punkte wie der renovierungsbedürftige Zustand einzelner historischer Gebäude oder leerstehende Wohnungen herausgestellt.
Wichtiges Thema für viele war auch das Image bzw. die Sicht auf die Innenstadt. Die befragten lokalen Fachleute brachten auch viele Ansätze zur weiteren Stärkung der Innenstadt in den nächsten Jahren ein. Im weiteren Erarbeitungsprozess sollen weitere Ideen gesammelt und mit der Verwaltung, der Politik und der Öffentlichkeit diskutiert werden.
Hierzu wird ab Oktober die öffentliche Beteiligung starten. „Die ersten Veranstaltungen und Aktionen finden überwiegend auf Plätzen und Straßen statt. So sollen möglichst viele Bürger angesprochen werden. „Die Transparenz und Präsenz vor Ort ist uns bei diesem Prozess wichtig. Das Format Reallabor wird gerade mit der Planungsgruppe Stadtbüro/Plan2 ausgearbeitet“, stellt Berit Weber, Leiterin der Stadtplanung, in Aussicht.
„Die konkreten Termine folgen in Kürze“, so Elsa Eichholz von der Abteilung Stadtplanung der Stadtverwaltung Lemgo. Die interessierte Öffentlichkeit ist erste Adressatin im Beteiligungsprozess. Zusätzlich wird ein besonderer Fokus auf Kinder und Jugendliche gelegt. Bis zum Abschluss des Erarbeitungsprozesses des ISEK im Herbst 2025 werden in unterschiedlichen Terminen, Formaten und Runden mit den Bürgerinnen und Bürgern, verschiedenen Zielgruppen sowie der Politik und der Verwaltung Ideen zur weiteren Aufwertung der Innenstadt von Lemgo gesammelt und diskutiert.