Luftige Diasammlung überliefert

Sobald in den späten 1960er-Jahren Pläne für den Neubau des Diözesanmuseums bekannt geworden waren, regten sich Proteste. Am Samstag, dem 9. Februar 1974, zur besten Wochenmarktzeit, wurde die Baustelle Ziel einer Protestaktion. Und Alois Teipel war mit seiner Kamera zur Stelle.

 5.000 Dias an das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn übergeben –

Paderborn. Alois Teipel hat seine Diasammlung dem Stadt- und Kreisarchiv zur Erschließung und sicheren Aufbewahrung überlassen. Im beruflichen Leben war Alois Teipel bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997 Rektor der Meinwerkschule, daneben aber auch Paderborner Flieger und Amateurfotograf. 1977 begann er damit, beide Hobbies zu verbinden und Aufnahmen aus der Luft anzufertigen.
Im Jahr des großen Stadtjubiläums 1977 erschien von Josef Koch die umfassende Untersuchung über frühe Verkehrswege in der östlichen Westfälischen Bucht, eine straßengeschichtliche Untersuchung der Verkehrslage der Stadt Paderborn. Diese Publikation war für Teipel ein Anlass, sein fotografisches Hobby auch in der Luft zu erproben. Im Jahr 1952, erzählt Teipel, habe die britische Militärregierung das Flugverbot für Deutsche aufgehoben. Zwei Jahre später begann er mit dem Fliegen. Als Kochs Untersuchung erschienen war, begann er zunächst, die dort beschriebenen Wege zu befliegen und zu fotografieren, später kamen Aufnahmen von Bodendenkmälern und archäologischen Grabungen als Motive dazu.
Etliche damals noch erkennbare Wege und Straßen sind heute unter Äckern oder Neubauten verschwunden. Teipels Fotos belegen ihren Verlauf und sind vor allem für Geografen, Historiker und Archäologen sehenswert. Mit 80 Jahren, 2014, gab Teipel die Fliegerei nach über 60 Jahren und das Fotografieren aus der Luft nach fast 40 Jahren auf.
Neben den Luftaufnahmen aus der gesamten östlichen Westfälischen Bucht enthält die Sammlung auch Aufnahmen der Stadt Paderborn von Türmen herab oder aus der Bodenperspektive, die bis in die frühen 1960er-Jahre zurückreichen. Insbesondere bei diesen Aufnahmen zeigt sich Teipels sicheres Auge für ein eindrucksvolles Motiv. Er selbst hat etliche Aufnahmen in Vorträgen einem breiten Publikum gezeigt. Da seine Vortragsmanuskripte nun ebenfalls im Stadt- und Kreisarchiv überliefert werden und die Aufnahmen meist beschriftet sind, stehen der Erschließung der rund 5.000 Dias ausgezeichnete Hilfsmittel zur Verfügung.

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