Lemgo. In den nächsten Tagen fahren ungewöhnliche Fahrzeuge durch den Süden Lemgos. Das Land NRW hat seismische Untersuchungen in OWL beauftragt und ein kurzes Messstück führt durch die Alte Hansestadt. Gesucht werden Flächen, die für eine geothermische Nutzung in Frage kommen könnten. Vor allem aufgrund ihrer Lautstärke wird die Messkolonne von Wahmbeck bis Hörstmar auffallen, aber kann es auch zu kurzzeitigen Behinderungen des Verkehrs kommen.
Drei Spezialfahrzeuge, Begleitfahrzeuge und rund 25 Menschen sind in dem Messtrupp unterwegs, der seinen Weg von Detmold nach Bad Salzuflen macht.
Einschränkungen im Straßenverkehr
Die Messfahrzeuge wiegen etwa so viel wie ein LKW und können maximal 27 km/h fahren. Sie sind also sehr langsam unterwegs und müssen zudem für die Messungen alle 30 Meter anhalten. Der Trupp kann überholt werden, trotzdem kann es kurzzeitig zu Einschränkungen im Straßenverkehr kommen. Die Messungen werden nur tagsüber durchgeführt.
Ziel des Projektes ist es, 2D-Aufnahmen des Bodens zu generieren und so Flächen zu finden, die geeignet sein könnten für eine geothermische Nutzung. Ähnliche Untersuchungen sind schon im Münsterland und im Rheinland durchgeführt worden. Geothermie wird schon jetzt beispielsweise von der Stadt München in beträchtlichem Umfang genutzt. Die durch das Land NRW erhobenen Daten werden in einigen Monaten den Kommunen vor Ort zur Verfügung gestellt werden.
Die Vibrationsfahrzeuge schicken künstlich erzeugte Schallwellen in das Erdreich. Entlang der Messlinie werden mit Geophonen, das sind spezielle Mikrofone, die reflektierten Schallwellen aufgezeichnet. Vor Beginn der Messungen wurden durch die örtlichen Behörden Stellen ausgewiesen, an denen keine Messungen durchgeführt werden dürfen, beispielsweise aufgrund von empfindlicher Gebäudestrukturen. Jede Messung wird außerdem von Erschütterungsmessungen begleitet, sodass übermäßige Erschütterungen vermieden werden.
Weitere Informationen zur 2D-Seismik und dem Masterplan Geothermie NRW der Landesregierung gibt es auf WEBSEITE des Geologischen Dienst NRW.