Pechnasen und der Ritter am Kranhaken – Donnerstag, 19. April, 19.30 Uhr, Lippischen Landesmuseum Detmold –
Keine Epoche ist so von Vorurteilen belastet wie das Mittelalter. Die Zeit zwischen dem Ende der Antike und dem Beginn der Neuzeit, hat keinen besonders guten Ruf. Oft wird der Abschnitt zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert, mit Schmutz, Armut, Folterkammern, Räubern und Rittern verbunden. Schnell spricht man vom gar „finsteren Mittelalter“.
Doch woher kommt das? Warum wird ein Abschnitt von 1000 Jahren herablassend als „Mittel“, also eine Zeit zwischen zwei vermeintlich denkwürdigeren Epochen, der Antike und der Neuzeit, bezeichnet? Geprägt wurde der Begriff von den Denkern und Philosophen der Renaissance. Sie begeisterten sich für die Antike und vertraten die Meinung, die nachfolgende Zeit, das Mittelalter, brachte keinen Fortschritt. In der Verklärung ihrer eigenen Zeit versuchten sie sich von der Vergangenheit abzugrenzen. Das ist ihnen gelungen. Die Renaissance sehen wir bis heute wie eine helle Neuzeit anbrechen, die das düstere Mittelalter ablöst.
Unser Bild des Mittelalters ist durch dessen Vermittlung in den Medien geprägt. Populäre Kinofilme und Fernsehserien zeigen düstere Klöster, wo Bauern auf den Äckern schuften und schmutzige Marktplätze, auf denen Hexen verbrannt werden. In Burgen wird kochendes Öl wird auf Angreifer geschüttet, der Ritter muss mit einem Kran in den Sattel gehoben werden und wenn er herunter fällt, kann er nicht mehr aufstehen. Diese und andere Bilder sind aufregend, phantasievoll…und falsch…
Mit diesen Mittelalter-Vorurteilen räumt Müller-Kissing in seinem Vortrag „Pechnasen und der Ritter am Kranhaken – Mittelalterbild und Wirklichkeit“, am Donnerstag, dem 19. April, um 19.30 Uhr, im Lippischen Landesmuseum auf.
Der Eintritt ist frei. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist sind Reservierungen möglich, telefonisch unter 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de