Lippe. Mit großer Freude begrüßt der grüne Kreisverband in Lippe die Anstrengungen des Umweltministeriums zur Gründung eines zweiten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen (NRW). Die offizielle Informationsveranstaltung „Nationalparke – gut auch für NRW“ am 11. August 2023 markierte den Auftakt für diese bedeutende Initiative. Die Grünen in Lippe stehen fest hinter diesem Vorhaben und setzen sich dafür ein, den Nationalpark in die wunderschöne Region Ostwestfalen-Lippe, genauer gesagt in die Egge, zu bringen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Umweltminister Oliver Krischer betonte während der Veranstaltung, dass die aktuelle Phase des Massenaussterbens auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist und ein natürlicher Raum notwendig ist, um der Natur Erholung zu ermöglichen. „Die Natur wird dabei den Menschen zugänglich gemacht. Besucher sind ausdrücklich willkommen“, erklärte Krischer. Ein Nationalpark bietet die einmalige Gelegenheit, sowohl den Schutz bedrohter Arten zu gewährleisten als auch Möglichkeiten für Naherholung und Bildung zu schaffen.
Tourismus profitiert
Timo Broeker, Sprecher des grünen Kreisverbandes Lippe, betont: „Wir unterstützen das Ziel eines Nationalparks in der Egge voll und ganz. Neben dem Schutz der Natur und dem Wohl der Menschen wird auch der Tourismus und die lippische Wirtschaft erheblich profitieren.“
Der bereits bestehende Nationalpark in der Eifel hat gezeigt, welchen ökonomischen Mehrwert ein solcher Schutzraum bieten kann. Die steigenden Tourismuszahlen und das Wachstum der Wirtschaft sowie der Schaffung neuer Arbeitsplätze sind beeindruckende Ergebnisse, die wir auch für unsere Region anstreben.
Die einzigartige Natur der Egge, mit ihren Felsformationen, Schluchten, Moorgebieten, Höhlen und Quellen, bietet einen idealen Lebensraum für seltene Tierarten wie die Wildkatze, den Uhu und verschiedene Fledermausarten. Ein Nationalpark in dieser Region hätte nicht nur positive Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch auf Bildungsinitiativen.
Julia Eisentraut, grüne Landtagsabgeordnete aus Lippe, hebt die Bildungspotenziale eines solchen Nationalparks hervor: „Ein Nationalpark in der Egge eröffnet vielfältige Möglichkeiten für Bildungsakteur*innen, von Kitas bis hin zu Hochschulen. Bildung für nachhaltige Entwicklung kann in den Vordergrund rücken, und Studierende könnten vor Ort Forschungsprojekte durchführen.“
Aktive Beteiligung des Kreises gefordert
Die Grünen in Lippe fordern eine aktive Beteiligung des Kreises Lippe zur Einrichtung des Nationalparks. „Wir plädieren dafür, den Tourismus und die Wirtschaft in OWL zu stärken und die Natur in unserer Region zu schützen, indem wir den zweiten Nationalpark NRWs in die Egge holen. Der Kreis Lippe sollte proaktiv am Beteiligungsprozess teilnehmen und prüfen, welche lippischen Flächen im öffentlichen Eigentum die jetzige Kulisse aus Landeswäldern ergänzen können, um so den positiven Effekt für Lippe zu verstärken“, so Wiebke Kopsieker, Kreisverbandssprecherin der Grünen.
