Ein seltenes Zeugnis

Christa Brune (Mitte) überreichte LWL-Sammlungsleiter Dr. Heinrich Stiewe das Gesindebuch ihrer Großmutter Emma Gerke und sah sich zusammen mit ihrer Tochter Anja Gerdtz und deren Ehemann Lüder den Westhellweghof an, auf dem ihre Oma ab 1905 gearbeitet hatte.

LWL-Freilichtmuseum Detmold übernimmt Gesindebuch –

Detmold. Auf den ersten Blick ist das Buch unscheinbar und doch ist ein es ein seltenes Zeugnis der Alltagskultur. Das LWL-Freilichtmuseum Detmold hat ein Gesindebuch aus Privatbesitz übernommen. Das Besondere ist: Knechte und Mägde, das sogenannte Gesinde, gehörte zu den Menschen, die für die Nachwelt nur sehr selten Spuren hinterlassen haben. Dass Emma Gerke, der das Buch gehörte, zwischen 1905 und 1911 ausgerechnet als Dienstmagd auf dem Hof Segering in Dortmund-Brackel arbeitete, der im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) als Westhellweghof zu sehen ist, macht das Buch für die Sammlung besonders wertvoll.
Bereits mit 14 Jahren trat die 1891 geborene Emma Gerke am 2. Mai 1905 ihre Stellung als Dienstmagd bei dem Landwirt D. Segering in Brackel an. Das geht aus dem Gesindebuch hervor, in dem in der Regel jede Arbeitsstelle und die Dienstzeiten genau dokumentiert und die Arbeitsleistungen von den Hausherren beurteilt wurden. Emma Gerke blieb zunächst nur ein Jahr dort und kehrte zwei Jahre später, im Mai 1908, an den Hof zurück. Zwischendurch arbeitete sie bei dem Landwirt E. Siebe in Wambel bei Dortmund. Mägde und Knechte, die in der Regel nach dem Volksschulabschluss unverheiratet auf Bauernhöfen “in Stellung gingen” und damit ein Berufsleben als gering bezahlte Dienstboten begannen, gehörten zu den “namenlosen” Bevölkerungsgruppen, von denen nur sehr selten persönliche Zeugnisse überliefert sind. “Daher freue ich mich besonders, dass wir mit diesem Buch einer längst vergessenen Dienstmagd stellvertretend für viele einfache Leute dieser Zeit ein Gesicht geben können”, freut sich der Sammlungsleiter Dr. Heinrich Stiewe.
Das Buch wurde dem LWL-Freilichtmuseum Detmold von der Enkeltochter der 1975 verstorbenen Emma Gerke übergeben, Christa Brune aus Fürstenau (Kreis Osnabrück). Dabei war auch noch ein Zeitungsartikel aus den “Ruhr-Nachrichten” von etwa 1974, in dem über “die letzte Deelen-Feier” auf dem Segeringshof in Brackel, eine Art Abschiedsfeier für das Bauernhaus, berichtet wurde, bevor es für das LWL-Freilichtmuseum abgetragen wurde. Und auch zwei Fotos von Emma Gerke aus den 1950er Jahren, die sie bei der Arbeit im Gemüsegarten ihres Hauses in Dortmund-Brackel zeigen, stellte Christa Brune dem Museum zur Verfügung.

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