Weserrenaissance-Museum Schloss Brake und Lemgoer Karla-Raveh-Gesamtschule unterzeichnen Kooperationsvertrag –
Lemgo. Feierlich nehmen sie an der großen Tafel Platz, zücken die Feder und unterzeichnen mit strahlenden Augen den Kooperationsvertrag. Somit ist es amtlich – das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake und die Karla-Raveh-Gesamtschule machen ab sofort „gemeinsame Sache“.
„Wir freuen uns sehr über diese Win-Win-Situation. Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler der Karla-Raveh-Gesamtschule im Laufe ihrer Schulzeit unser Museum kennenlernen“, sagt Museumsdi-rektorin Dr. Vera Lüpkes. So können die Kinder und Jugendlichen lokale, regionale und überregionale Geschichte, Wissenschaft und Kultur hautnah erleben und im wahrsten Sinne des Wortes besser begreifen.
„Museen und Schulen ergänzen sich in idealer Weise. Durch eine systematische und auf Dauer ange-legte Kooperation beider Institutionen soll die Erarbeitung von Kompetenzen in ganz unterschiedli-chen Bereichen optimiert und eine strategische Partnerschaft etabliert werden“, betont Schulleiter Bernd Hendig.
Doch wie genau erfüllt man so einen Vertrag mit Leben? Angedacht sind unter anderem Exkursionen zum Museum, Ausstellungsbesuche und jede Menge Erlebnisführungen. Es geht aber auch darum, die Schülerinnen und Schüler ganz konkret in laufende Projekte miteinzubeziehen, um zu zeigen, wie ein Museum eigentlich funktioniert. Denkbar wäre auch, dass die Jugendlichen selbst öffentliche Führungen zu speziellen Aspekten der Weserrenaissance entwickeln – getreu dem Motto „von Schü-lern für Schüler“.
Die Schülerinnen und Schüler können aber beispielsweise auch an Workshops teilnehmen, im Kunst-unterricht gestaltete Objekte im Museum ausstellen oder sich aktiv am „Familientag“ beteiligen. Außerdem steht ihnen der Veranstaltungsraum des Museums für kulturelle Aufführungen zur Verfü-gung. Bereits bei der vergangenen Sonderausstellung „#pARTicipate – Mach Dich zum Kunstwerk“ haben einige Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Performance mit dem Theaterlabor Biele-feld ihr schauspielerisches Talent unter Beweis gestellt.
Darüber hinaus dürfen die Schülerinnen und Schüler die Fachbibliothek des Museums oder auch den Museumskoffer zum Selbststudium nutzen. „Gern helfen wir bei Facharbeiten weiter oder stellen Lehrerinnen und Lehrern Unterricht ergänzendes Material zur Verfügung“, versichert Dr. Vera Lüpkes. Außerdem steht das Museums-Team den Schülern auch bei der Berufsfindung zur Seite. So können sie gern mehrwöchige Praktika absolvieren, den Mitarbeitern des Museums beim „Girls‘ and Boys‘ Day“ über die Schulter schauen und ihnen Löcher in den Bauch fragen. Auch für Berufsinforma-tionstage stehen sie gern zur Verfügung.
„So eine Kooperation ist ein lebendiger Prozess. Wir haben viele Ideen und sind gespannt, was alles dabei herauskommt“, sagt Schulleiter Hendig. Als nächstes steht auf jeden Fall der „Tag der offenen Tür“ am Samstag, 24. November, ab 10 Uhr in der Karla-Raveh-Gesamtschule auf dem Programm. „Selbstverständlich werden wir vor Ort sein und unter anderem Appetit auf unsere nächste Sonder-ausstellung „Weyhnacht – Bergmänner, Lichterengel und Kinderspielzeug aus dem Erzgebirge“ ma-chen“, verspricht Museumspädagogin Dr. Susanne Hilker.