Kreis Lippe. Die Apotheken im Kreis Lippe sind auch in der Corona-Krise für Patientinnen und Patienten geöffnet. Mit Abstandsregelungen und Barrieren aus Plexiglas versuchen die Apothekerinnen und Apotheker, Team und Kundschaft so gut es geht vor einer Ansteckung zu schützen. „Die Gesundheit von Mitarbeitern und Patienten hat Priorität und kein Inhaber möchte die Apotheke wegen eines Corona-Falls vorübergehend schließen müssen. Wir möchten die Patientinnen und Patienten auch in diesen Zeiten zuverlässig und wohnortnah mit Arzneimitteln versorgen“, sagt Kathrin Bauerrichter, Inhaberin der Arminius Apotheke in Dörentrup und Sprecherin der Apothekerschaft im Altkreis Lemgo. Medizinische Schutzausrüstung, allem voran Masken, waren aber in den vergangenen Wochen zumeist nicht zu bekommen und wenn doch, den Kliniken, Ärzten und Pflegeeinrichtungen vorbehalten. „Dass Ärzte und Pflegepersonal Vorrang haben ist absolut richtig, schließlich stehen sie in noch engerem Kontakt mit den Patienten.“ Doch auch die Mitarbeiter in Apotheken stehen jeden Tag erkrankten Menschen gegenüber, auch Corona-Verdachtsfällen. Gerade im Botendienst, wenn die Apotheke die Arzneimittel bis an die Haustür liefert, sind Plexiglasscheiben zum Schutz keine Option.
Medizinische Schutzmasken als knappe Ressource – im Kreis Lippe ein Problem für alle Akteure im Gesundheitswesen. Auf Initiative des Gesundsamtes des Kreises haben sie sich zusammengetan, um mögliche Bezugsquellen zu finden und den Mangel zu beheben. Gar nicht so einfach, angesichts der vielen unseriösen Anbieter auf dem Markt. Kathrin Bauerrichter fand jedoch einen Kontakt zum Unternehmer Axel Völker aus Lemgo, der normalerweise im Holzvertrieb tätig ist, nun aber die dringend benötigten Schutzmasken liefern konnte – „zu fairen Konditionen“. Innerhalb weniger Tage brachte Bauerrichter eine Sammelbestellung der Apotheken im Kreis Lippe auf den Weg. Die Masken wurden zu großen Teilen bereits ausgeliefert. Den Kontakt zum Lieferanten hat sie natürlich auch an Gesundheitsamt und Klinikum weitergegeben: Man hilft und unterstützt sich gegenseitig.
Mit den medizinischen Schutzmasken sollen sich die Apothekenmitarbeiter vor einer Ansteckung schützen können, um die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln im Kreis Lippe weiterhin aufrechtzuerhalten. Einige Exemplare wurden zudem an ein Seniorenheim geliefert. Für den Privatgebrauch sind die Masken – als noch immer knappe Ressource – weniger gedacht.