Dörentrup/Spork-Wendlinghausen (ruko). Beim FC SSW weiß man, dass es auch in dieser Saison erst mal darum geht die Klasse zu halten und nach zehn gespielten Matches hat der FC zumindest mit Platz 14 und sieben Punkten einen Nichtabstiegsplatz inne. Die Fusionierten sind ordentlich in die Saison gestartet, wurden dann aber vom Verletzungspech heimgesucht. Die Kettern-Elf setzt weiter auf junge Nachwuchsspieler, will sich mit ihnen möglichst schnell im lippischen Fußball-Oberhaus etablieren. Wie man beim FC den bisherigen Saisonverlauf einschätzt, darüber sprachen wir mit FC Co-Trainer Rouven Post.

Rouven, wie zufrieden bis du mit dem bisherigen Verlauf der Saison?

Post: Wir sind nach einer tollen Vorbereitung im Sommer gut in die Saison gestartet, haben dann aber durch die hohe Belastung der vielen Spiele im September einiges an Punkten einbüßen müssen. Schlimmer noch, sind die dadurch entstandenen Ausfälle, welche wir nicht immer 1 zu 1 kompensieren konnten. Teilweise mussten wir auf 6 – 7 „Stammspieler“ verzichten. Die Jungs, die in die erste Elf nachgerückt sind, haben Ihre Sache gut gemacht, aber die eingespielten Abläufe und Routine fehlten dann leider doch an der einen oder anderen Stelle.

„Benötigen mehr
Eigeninitiative!“

Was genau lief in der Mannschaft nicht so, wie du dir das vorgestellt hast. Woran muss gearbeitet werden?

Post: Die Integration und die Entwicklung der jüngeren Spieler ist sicherlich ein Aspekt mit dem wir sehr zufrieden sein können. Nicht nur im letzten Sommer, sondern bereits auch darüber hinaus. Der ältere Jahrgang der A-Jugend hat uns in einigen Spielen bereits jetzt schon ausgeholfen und erste Erfahrungen in dem Seniorenbereich sammeln können. Verbesserungspotenzial gibt es natürlich immer. Vor allem müssen wir lernen uns gegenseitig zu pushen und in schwierigen Situationen nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Wir benötigen mehr Eigeninitiative und müssen auch im Training immer bereit sein alles zu geben. Aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt, um als Team und als auch Individuum zu reifen und sich weiterzuentwickeln.

Womit bist du zu bisher zufrieden? Auf was lässt sich aufbauen?

Post: Wir haben den Fokus im Training auf die Weiterentwicklung im Spiel mit dem Ball gelegt und auf das schnelle Spiel nach vorne ausgerichtet. Aus meiner Sicht haben wir hier einen großen Sprung gemacht und uns toll entwickelt. Auch aus schwierigen Situationen auf engen Raum können wir uns nun befreien und fußballerisch Lösungen finden. Wenn wir es schaffen noch zielstrebiger nach vorne zu spielen und vor allem unsere Torchancen zu nutzen, dann wird sich das Ganze noch mehr auszahlen. Denn bei dem Herausspielen von Torchancen und den damit verbundenen Torabschlüssen, müssen wir uns noch deutlich steigern.

Wie haben sich die Neuzugänge bisher bei euch integriert?

Post: Neuzugänge von extern hatten wir keine und die A-Jugendlichen, die im Sommer den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben, haben sich bisher ganz gut integriert. Ich gehe davon aus, dass dieser positive Trend auch mit der Wiederaufnahme des Training-/Spielbetriebes fortgesetzt wird.

Welche eurer Spieler haben den größten Sprung in ihrer Entwicklung gemacht?

Post: Da möchte ich mich jetzt nicht auf einen Spieler speziell festlegen. Wie bereits gesagt, haben wir uns fußballerisch als Team sehr gut weiterentwickelt und drauf können wir sehr stolz sein. Sicherlich trägt der eine oder andere hierzu etwas mehr bei, aber letztendlich ist es dann doch die Teamleistung, die im Vordergrund stehen sollte.

Wie hält sich das Team in der Coronazeit fit?

Virtuelles Training

Post: Wir haben einmal die Woche zusammen ein virtuelles Training per Whats App oder Zoom und absolvieren hier eine ca. 30 – 45-minütige Athletikeinheit im Kraftausdauerbereich. Zusätzlich nutzen wir eine App zum Aufzeichnen von Laufeinheiten. Nach Möglichkeit soll hier jeder 1 – 2 mal individuell für sich eine Einheit im Grundlagen und/oder im hochintensiven Ausdauerbereich durchführen.

Sind Winterneuzugänge bei euch geplant?

Post: Winterzugänge sind mir aktuell nicht bekannt.

Was glaubst du wie und wann diese Saison weitergeführt werden kann?

Post: Schwer zu sagen. Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Wichtig ist wohl erstmal, dass wir alle gesund bleiben und die allgemeine Situation sich deutlich verbessern wird/muss. Anschließend muss diese Entscheidung an anderer Stelle getroffen werden. Vermutlich wird es aber irgendwann im März/April wiederlosgehen. Wenn die Saison überhaupt wieder angepfiffen wird. Wenn dieses allerdings der Fall sein sollte, würde ich mir wünschen, dass wir nicht wie im September wieder 2 – 3 Spiele pro Woche absolvieren müssen. Die Belastung für die Spieler und auch die Vereinsverantwortlichen war aus meiner Sicht viel zu hoch. Der Körper hat keine Zeit sich vernünftig zu erholen und zu regenerieren. Logischerweise steigt hierdurch das Verletzungsrisiko. Will man die Saison dann aber noch in der verkürzten Zeit durchzuziehen, wird es aber wohl leider nicht viele andere Möglichkeiten geben.

Wer holt sich den Meistertitel in dieser Saison in der Lemgoer Kreisliga A?

Post: Das hängt wohl auch zum großen Teil davon ab, wie die einzelnen Teams die aktuelle Zeit jetzt genutzt haben und aus der langen Pause herauskommen werden und wie es jetzt generell weitergehen soll. Trotz alledem könnte ich mir vorstellen, dass Bad Salzuflen oder Leopoldshöhe am Ende die „Meisterschale“ in den Händen halten wird.