Lippische Schweinehalter kämpfen um’s Überleben

Die Lage der Schweinebauern ist mehr als angespannt. Knapp 140 Schweinehalter gibt es noch im Kreis Lippe, davon knapp 30 Sauenhalter. Vor allem die Höfe, die Sauen halten, sind besonders gebeutelt.

Lippe. Finanzielle Sorgen und bange Fragen treiben die heimischen Schweinehalter um. „Die Bauernfamilien haben Zukunftsängste, sie sind verzweifelt und ratlos“, beschreibt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe Dieter Hagedorn die Situation. Viele fragen sich: Wie geht es mit uns weiter? Die Lage der Schweinebauern, insbesondere der Sauenhalter ist wirtschaftlich miserabel. Die Preise liegen seit Monaten am Boden und statt fairer, auskömmlicher Preise gibt es ständig neue Auflagen von Handel sowie Politik. „Wenn sich die Lage nicht ändert, wird ein ganzer Berufszweig in Deutschland wegbrechen“, erklärt Hagedorn.
Die Landwirte kennen den Markt mit seinen Höhen und Tiefen seit Jahrzehnten. „Aber so eine Situation haben wir noch nicht gehabt“, unterstreicht Adrian Gladtfeld, Sauenhalter in Barntrup-Sonneborn. „Der Takt, mit dem uns neue Anforderungen in den Weg gestellt werden, wird immer höher.“ Neben chronisch niedrigen Preisen, gestiegenen Kosten, ständig neuen Auflagen kommen die Afrikanische Schweinpest in Deutschland und dadurch wegbrechende Märkte, aber vor allem fehlende Perspektiven, hinzu.

Seit Monaten massive Verluste

Die Kosten für die Erzeugung – wie höhere Futterpreise – übersteigen deutlich die Erlöse. „Lange können die Höfe das nicht durchhalten, es geht an die Substanz“, erläutert Hagedorn. Knapp 140 Schweinehalter gebe es noch im Kreis Lippe, davon knapp 30 Sauenhalter. Vor allem die Höfe, die Sauen halten, sind besonders stark betroffen. Sie würden nicht nur unter einer stockenden Abnahme und niedrigen Preisen leiden. Ihnen stehen zudem hohe Investitionen für gesetzliche Umbauten in den Ställen bevor.

Die aggressive Preispolitik der Discounter, die in den nächsten Jahren vollständig auf die Haltungsform 3 und 4 umzustellen wollen, besorgt die heimischen Fleischproduzenten zunehmend.

Preisdruck durch Discounter

Nicht die Politik, sondern der Handel, hat dann im Sommer für Entsetzen und Angst gesorgt: „Der Discounter Aldi verkündet bis 2030 – in nur 9 Jahren – bei Frischfleisch vollständig auf die Haltungsform 3 und 4 umzustellen“, erklärt Hagedorn. „Nichts mit Verhandlungen über Preise, verbindliche Angebote, Übergangs- oder Laufzeiten wie es sich unter Marktpartner gehört, sondern nach dem Motto, der Handel gibt vor, die Bauern haben zu liefern“, so Hagedorn.

Scheinlösungen und Zielkonflikte

Der Landwirtevorsitzende untermauert die Bereitschaft der Bauern für eine Weiterentwicklung in der Tierhaltung. Doch vieles könnten die Familien auf den Höfen nicht gleich von heute auf morgen stemmen. „Entscheidungen und Investitionen haben immer eine lange Tragweite“, betont Matthias Mönnig, Sauenhalter aus Barntrup-Alverdissen. „Höhere Ansprüche an die Landwirtschaft kosten nun mal mehr Geld, höheren finanziellen und bürokratischen Aufwand.“ Doch hohe Standards und Preise auf Weltmarktniveau passten nicht zusammen. Hinzu komme: Die heimischen Landwirte geraten im internationalen Vergleich wirtschaftlich eindeutig ins Hintertreffen.
„Uns fehlen verlässliche Rahmenbedingungen“, sagt Adrian Gladtfeld. Oft handele es sich um politische Scheinlösungen. So seien zum Beispiel Umwelt- und Tierschutz in Deutschland ein Zielkonflikt, mit dem die Bauern allein gelassen würden. Alles sei unbestimmt, beispielsweise wie es mit dem Borchertplan weitergehe. Dieser enthält Vorschläge wie Tiere zukünftig gehalten werden können.

Handeln bevor es zu spät ist

„Es muss jetzt gehandelt werden“, untermauert Hagedorn, „um das Sterben der Höfe aufzuhalten, denn noch haben wir sie!“ Was bringen immer neue Vorgaben, Auflagen, Verordnungen und Sonderwünsche, wenn es die Landwirte nicht mehr gibt, um die Verbraucher mit heimischen Erzeugnissen zu versorgen? Ein Großteil käme dann aus Osteuropa, Spanien oder Brasilien, unter deutlichen schlechteren Tier- und Umweltschutzbedingungen erzeugt. Wollen wir das? Der Berufsstand fordert deshalb ein entschlossenes Handeln und Unterstützung und zwar auf allen Ebenen von Handel, Verarbeiter, Politik und Gesellschaft.

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