Edeka: Werbung mit Otto irretiert

Minden (dpa) Mit Komiker Otto bewirbt Edeka «niedrigste» Preise. Was unverfänglich klingt, schlägt Wellen bis ins Kanzleramt: Erst blockieren Dutzende Landwirte die Zufahrten zu einem Großlager, dann schaltet sich die Politik ein.

Das eskalierte schnell: Mit einer Werbekampagne für Niedrigpreise hat die Handelskette Edeka den Zorn Hunderter Bauern auf sich gezogen und ungewollt eine Debatte über faire Lebensmittelpreise angestoßen. Der Aufreger: Plakate mit dem Komiker Otto Waalkes und der Aufschrift «Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten». Mit rund 200 Traktoren blockierten Landwirte daraufhin die Zufahrten zum Edeka-Großlager in Wiefelstede.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner kündigte an, die Lebensmittelpreise würden jetzt zum Thema im Kanzleramt.

Dabei geht es Edeka zufolge bloß um ein Missverständnis. Bei den Plakaten handele es sich um eine regionalisierte Kampagne und gemeint sei in diesem Fall der Ort Essen (Oldenburg), nicht die Lebensmittel. So wie es etwa auch Plakate für Minden und Bremen gebe.

«Darüber hinaus gehen die angekündigten Preisreduzierungen der Produkte nicht zu Lasten der Landwirte, sondern werden ausschließlich von der Großhandlung getragen», beteuerte die Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover. «Es war nie unsere Absicht, mit unserer Kampagne Landwirte und Erzeuger zu verärgern.

Da hatte sich die Empörung aber längst Bahn gebrochen. Vom späten Sonntagabend an bis 4.00 Uhr in der Nacht protestierten die Bauern spontan vor dem Edeka-Lager. Am Morgen warf der niedersächsische Bauernverband, das Landvolk, Edeka vor, die Werbung stehe in krassem Widerspruch zu der Aussage, dass Lebensmittel eine höhere Wertschätzung verdient haben. Und der Unions-Agrarpolitiker Albert Stegemann bezeichnete die Werbung als «unmoralisch».

Der Streit um(s) Essen wirft dabei auch ein Schlaglicht auf den derzeitigen Konflikt zwischen Landwirtschaft und Politik. Denn nur Stunden, nachdem die Trecker das Lager blockierten, schlug sich auch Agrarministerin Klöckner, die seit Monaten bei den Bauernprotesten im Zentrum der Kritik steht, auf die Seite der Landwirte.

«Ich kann den Ärger der Bauern verstehen. Es ist wie David gegen Goliath, wenn Bauern mit dem Handel verhandeln», teilte sie mit. «Dass gerade Lebensmittel immer wieder für Lockangebote und für Dumpingpreise herhalten müssen, kann ich beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen.» Der Handel beklage zwar, dass Verbraucher nicht mehr für Lebensmittel bezahlen wollten, setze aber selbst immer mehr Tiefstpreise. Am 3. Februar würden billige Lebensmittel in Supermärkten daher zum Thema eines Spitzentreffens im Kanzleramt.

Das ließ das SPD-geführte Umweltministerium nicht lange auf sich sitzen und legte nach. «Essen hat einen Preis verdient – und zwar einen, der die Wahrheit sagt über Produktionskosten, aber auch über Umweltauswirkungen», schrieb das Ministerium auf Twitter und forderte «faire Preise für gute Produkte».

Die FDP im Bundestag dagegen nahm wiederum Klöckner ins Visier. Die Ministerin treibe mit «unsinnigen Verschärfungen die Kosten» und senke mit Verboten die Effizienz der Landwirtschaft, sagte der Agrarpolitiker Gero Hocker. Das bringe die Bauern um ihren Lohn.

Die Preispolitik der Handelsketten ist den Produzenten schon lange ein Dorn im Auge. So forderte der Präsident des Bauernverbands, Joachim Rukwied, am Montag, das Kartellamt solle überprüfen, ob Edeka seine Marktmacht missbrauche, um die günstigen Preise durchzusetzen. «Hier sollen hochwertige Lebensmittel verramscht werden», sagte er.

Die Werbung mit niedrigen Preisen ist dabei keineswegs neu: In den 2000er-Jahren verkaufte der Discounter Plus seine «kleinen Preise» sogar als Kuscheltiere. Vor elf Jahren wurde Plus dann von Edeka übernommen.

Und was sagt Werbeträger Otto zu alldem? «Wir bedauern das Missverständnis», teilte sein Management schriftlich mit. Angehängt ist Ottos Tourplan: Im Herbst 2021 geht es für ihn nach Essen.

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