Pilzsaison startet eher – Vorsicht giftig! Oder nicht!

Beim Pilze sammeln ist im Kreis Lippe in den nächsten Wochen besondere Vorsicht geboten, denn manche Pilze haben giftige Doppelgänger. Foto: AOK/hfr.

Lippe. Die Wälder im Kreis Lippe sind in diesem Jahr ein besonderes Paradies für Pilzsammler. Allerdings ist Achtsamkeit geboten. Denn je mehr Pilze es gibt, desto größer ist auch die Gefahr von Vergiftungen. Nach Aussagen der Informationszentrale am Universitätsklinikum Bonn steigt die Zahl der Pilzvergiftungen insbesondere in den feuchten Herbstmonaten, die mit milden Temperaturen hergehen, spürbar an. Für unerfahrene Hobbysammler birgt die Pilzsuche Gefahren, da viele der leckeren Pilze giftige Doppelgänger haben. Verursacher potenziell lebensgefährlicher Pilzvergiftungen ist beispielsweise der Knollenblätterpilz, der von unerfahrenen Sammlern oft mit dem Champignon verwechselt wird. Von den tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen in Mitteleuropa gehen die meisten auf diesen Pilz zurück. Innerhalb von 24 Stunden kommt es häufig zu heftigem Erbrechen, starken Bauchschmerzen und Durchfall. Ein Kind kann schon nach dem Verzehr von nur einem Knollenblätterpilz sterben. Insgesamt gibt es in Deutschland mehrere tausend Pilzarten, von denen rund 200 giftig sind.

Experten zu Rate ziehen

„Durch das wechselhafte Wetter und den nassen Sommer, zeigen sich die Pilze dieses Jahr früher. Richtig los geht es in der zweiten Hälfte im September und ganz speziell im Oktober“, sagt der Pilzexperte Günther Dreier aus Dörentrup und ergänzt. „Steinpilze sind oft unter Eichen und Buchen zu finden. Im nahen Umfeld vom Friedwald in Wendlinghausen sind davon reichlich gesichtet worden. Auch in den Waldgebieten Blomenstein bei Wendlinghausen und im Wald Richtung Dalborn werden Pilzsammler fündig.“ Er fügt hinzu: „Viele Pilze sind streng gebunden an ihren Baum. Birkenpilze, die Steinpilze sind, wachsen in der Nähe von Birken. Unter Hainbuchen ist der Hainbuchenröhrling zu finden. Allerdings ist es oft nicht ganz einfach giftige von ungiftigen Pilzen zu unterscheiden. Sammler sollten sich unbedingt an ganz neuen Pilzbüchern orientieren, denn früher hatte man das Wissen von heute noch nicht. Manche Pilze die ehemals als essbar galten, sind heute als giftig eingestuft. Letztendlich müssen alle Pilze über viele Merkmale wie u. a. dem Riechen und Begutachten bestimmt werden. Da sollte man lieber sicher gehen und am besten einen Experten zu Rate ziehen“. „In Fichtenbeständen in Lemgos Stadtwald wachsen besonders an feuchten und dunklen Stellen Pilze. Die Nässe im Oberboden und unterschiedliche Standortansprüche bestimmen das Wachstum von Maronenröhrling, falschen Pfifferlingen und Co.. Mit der Veränderung der Waldstrukturen in den letzten Jahren ging auch ein Wandel dieser Biotope einher“, so Alexander von Leffern vom Stadtforst Lemgo.

Pilze sammeln

Der Fliegenpilz sieht zwar schön aus, ist aber extrem toxisch. Foto: AOK/hfr.

Vorweg ist es für Pilzsammler wichtig, ein Bestimmungsbuch anzuschaffen. Dazu wird gerade für Anfängern empfohlen, an angebotenen Pilzexkursionen, z. B. von Volkhochschule oder NABU teilzunehmen. Wenn in die Pilze gegangen wird, nur das ernten, was man hundertprozentig kennt und bestimmen kann. Zu junge und zu alte Pilze stehen lassen und nur so viele sammeln, wie man verwerten kann. Pilze vorsichtig herausdrehen oder mit einem Messer dicht über den Boden abschneiden. Damit das Pilzgepflecht nicht austrocknet, wieder Humus oder Laub in Erntestelle füllen. Die Pilze im luftdurchlässigen Korb transportieren.

Verzehr

Die Pilze kühl und trocken aufbewahren und innerhalb von 24 Stunden verzehren. Rohe Speisepilze können unbekömmlich oder sogar giftig sein. Deshalb sollten sie so nicht gegessen werden. Pilzgerichte auch nicht spätabends verspeisen und die Portionen zu üppig auftragen, da sie nicht besonders gut verdaulich sind. Bei richtiger Zubereitung entfaltet sich das charakterische Aroma.

Der grüne Knollenblätterpilz sieht dem Champignon zum Verwechseln ähnlich.

Achtung – Verwechselungsgefahr!

Ähnlich aussehende Giftpilze werden mit einigen Speisepilzen verwechselt. Typischen Beispiel dazu sind Wiesenchampignons und Knollenblätterpilze. Im Zweifel bei der Bestimmung lieber stehen lassen oder eine Pilzberatungsstelle aufsuchen. Adressen dazu gibt es bei Gemeindeverwaltungen oder Gesundheitsämtern.

Sofortmaßnahmen

Wer nach dem Essen eines Pilzgerichts Übelkeit, Schmerzen, Schwindel oder Missempfindungen verspürt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen. Bei Verdacht auf Verzehr eines Knollenblätterpilzes sollte der Betroffene so schnell wie möglich in ein Krankenhaus gebracht werden. Den Pilz oder Reste davon unbedingt mitnehmen, um den „Übeltäter“ schnell identifizieren zu können. Auch die Experten der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn (Giftnotruf Bonn) helfen rund um die Uhr kostenfrei unter der Rufnummer 0228-19240. Der Giftnotruf Bonn vermittelt in solchen Fällen Kontakt zu Pilz-Sachverständigen, die dann helfen, aus den Putzresten und Informationen zu Aussehen und Standort den verzehrten Pilz zu bestimmen. Alle Informationen dazu hier

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