Thomas Johannfunke hängt ein weiteres Jahr dran
Kalletal/Hohenhausen/Bentorf (ruko). Recht durchwachsen verlief die bisherige Saison der SG Bentorf/Hohenhausen in der Lemgoer Fußball Kreisliga A. Sicherlich hatten sich die Kalletaler mehr für diese Saison vorgenommen, als es der derzeitige 10. Tabellenplatz widerspiegelt. Warum es nicht so lief, wie es sich die Johannfunke-Elf eigentlich vorgestellt hat, dazu bezieht SG-Obmann Marco Evers nachfolgend unter anderem Stellung.
Wie bewertet ihr, aus eurer Sicht, den bisherigen Verlauf der Saison?
Marco Evers: Durchwachsen. Wir hatten eine gute Vorbereitung und mit zwei Auftaktsiegen einen sehr guten Saisonstart. Das ist uns lange Jahre nicht gelungen. Leider bekamen wir ab dem 3. Spieltag personelle Probleme. Nach dem Heimatfest in Hohenhausen erwischte uns dann noch eine Krankheitswelle. Dass uns dann beispielsweise in Kirchheide 10 Spieler fehlten, kannst Du nicht verkraften. Die Niederlagenserie in Kirchheide, Lemgo und Oerlinghausen hat uns das Genick gebrochen und uns die Chance verbaut, sich oben festzusetzen. Diese drei Spiele tun uns immer noch weh und da läufst Du dann hinterher. Dazu ein dünner Kader und wir stehen jetzt da in der Tabelle, wo wir stehen…
Was genau lief in der Mannschaft nicht so, wie ihr euch das vorgestellt habt. Woran muss gearbeitet werden?
Marco Evers: Na ja, was heißt gearbeitet werden… Wir haben diese Saison halt einen kleinen Kader. Uns haben Spieler in der laufenden Saison im Stich gelassen, womit man nicht rechnen konnte. Dann fehlt die Breite im Kader. Wenn wir komplett sind, können wir gegen jede Mannschaft der Liga bestehen. Das hat das Unentschieden gegen Bad Salzuflen gezeigt. Mit ein bisschen Glück hätten wir dieses Spiel fast gewonnen. Auch die beiden 4:1-Auswärtssiege in Sonneborn-Alverdissen und in Wüsten waren sehr überzeugend. Fehlen uns zwei, drei Schlüsselspieler, bekommen wir aber auch gegen jede Mannschaft der Liga Probleme.
Viele verletzte Spieler
Womit seid ihr bisher zufrieden, was lief gut und auf was lässt sich aufbauen?
Marco Evers: Die Mannschaft ist intakt, harmoniert hervorragend mit dem Trainer. Für den kleinen Kader kann sie nichts. Dennoch würde ich mir von dem ein oder anderen Spieler mehr Motivation, Ehrgeiz und Einsatzwillen wünschen, so wie es der Stamm der Mannschaft zeigt. Das Problem ist, dass der Stamm der Mannschaft ansonsten irgendwann auf dem Zahnfleisch geht. Hinzu kommt noch wahnsinniges Verletzungspech, vorwiegend in der zweiten Mannschaft. Es laborieren zurzeit 5 Spieler an Kreuzbandrissen. Aus der zweiten Mannschaft Rene Maase, Elias Liese, Niklas Schumacher und Jonas Osterhage. Aus der ersten Mannschaft Fynn Böger. Dazu die Knieverletzung von Lukas Stock in der Vorbereitung, der kein Spiel in der Hinrunde gemacht hat. Alles verlässliche Spieler.
Welche eurer Spieler haben den größten Sprung in ihrer Entwicklung gemacht?
Marco Evers: Torwart Heiko Langer spielt für uns eine überragende Saison. Mit seinen 35 Jahren kann man aber nicht zwingend von einer Entwicklung sprechen… 🙂
Winterneuzugänge sind geplant
Sind Winterneuzugänge bei euch geplant?
Marco Evers: Ja, wir müssen zwingend Breite in den Kader bekommen.
Ist die Trainerfrage für die kommende Saison schon entschieden?
Marco Evers: Thomas Johannfunke ist absoluter Wunschtrainer. Dass sich die Chance ergab, ihn nach dem Aufstieg mit Ahmsen zu bekommen, ist ein Glücksfall. Es ist schade, dass wir erst am Ende unserer beider Karrieren zusammenarbeiten dürfen. Aber besser spät als nie. Wir sehen diese Saison als Konsolidierung an, um uns für nächste Saison – was die Breite und Qualität des Kaders angeht – neu aufzustellen. Verjüngung ist ein großes Thema bei uns. Thomas Johannfunke hat mir die verbindliche Zusage für ein weiteres Jahr (Saison 2024/2025) gegeben und bleibt somit noch ein weiteres Jahr bei der SG BenHoh. Damit haben wir zumindest auf der Trainerposition schon einmal Planungssicherheit.
Wer holt sich den Meistertitel in dieser Saison in der Lemgoer Kreisliga A?
Marco Evers: SC Bad Salzuflen – ohne Wenn und Aber.
„Mehr Rücksicht auf Vereine mit Naturrasen!“
Welche Dinge könnten, sollten, eurer Meinung nach, für die Durchführung der neuen Serie vom Kreisvorstand geändert oder erweitert werden?
Marco Evers: Ich würde mir wünschen, dass beim Spielplan mehr Rücksicht auf die Vereine mit Naturrasen genommen wird. Es sind ja nur 3, 4 Mannschaften. Der Rest verfügt über einen Kunstrasen. Wir sind schon mal mit 15 Spielen in die Winterpause gegangen, jetzt sind es aktuell 11. Unsere ersten vier Auswärtsspiele im Sommer waren Lipperreihe, Kirchheide, Oerlinghausen, Wüsten – allesamt Kunstrasen. Im November/Dezember spielst Du in Lüerdissen, Entrup, Bentorf oder Hohenhausen. Was bei Heimrecht-Tausch, Ausweichen auf Kunstrasen o. ä. alles dranhängt, wird oftmals nicht gesehen
Euer Tipp! Wie schneidet die Deutsche Nationalelf bei der kommenden EM ab?
Marco Evers: Seit Jahren herrscht in der Nationalmannschaft Chaos und Hilflosigkeit. Die Mannschaft glaubt nicht mehr an sich selbst. Gute Einzelspieler im Verein, aber keine Mannschaft auf dem Platz bei der Nationalmannschaft. Größte Aufgabe von Julian Nagelsmann wird sein, hier wieder Selbstvertrauen und Spirit zu vermitteln. Außerdem muss er unsere Defensive in den Griff bekommen. Leider haben wir in Deutschland keinen überragenden Defensivspieler mehr. Ich befürchte, die EM kommt zu früh für ein erfolgreiches Abschneiden.